Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
An einem alten Haus gibt es immer etwas zu tun. Das weiß jeder Grundeigentümer. Pastorin Christiane Klinge ist allerdings für ein besonders großes, ziemlich genau 120 Jahre altes Haus zuständig: Die neugotischeSt. Franziskus-Kirche an der Compestraße. Vor sieben Jahren mussten die Kirchenglocken saniert werden. Jetzt sind die 70 Jahre alten Fenster dran (wir berichteten).

"Wir sind im Zeitplan und es wird günstiger als gedacht. Wir haben noch Geld übrig", sagt die Pastorin. 61 185,46 Euro Spenden hatte Klinge mit Fundraising-Aktionen wie beispielsweise dem "Kirchenbrot" zusammengebracht. Ursprünglich sollte ein Spezialist aus den Vier- und Marschlanden den Auftrag für die sechs großen Fenster auf beiden Seiten des Kirchenschiffes bekommen. Dann entschied sich der Kirchenvorstand aber für die Fachfirma Derix aus dem niedersächsischen Kevelaer. "Die Firma hat 35 Mitarbeiter, die ausschließlich Kirchenfenster erneuern. Sie haben große Routine und waren auch ein wenig günstiger", so die Pastorin.

Die Fenster auf der Seite zum ehemaligen Jugendtreff hin sind bereits erneuert und wieder eingebaut, im Oktober kommen die Fenster auf der Seite zu Schröders Hotel wieder zurück.

"Das Fachbetrieb hat nicht nur die Bleifassung erneuert. Zur Stabilisierung hatten die Fenster auch jeweils einen Stahlsteg. Diese Teile waren komplett durchgerostet und sind jetzt durch Edelstahl ersetzt", erläutert Klinge. Bei der Reparatur wurde erst deutlich, wie marode die Fenster bereits waren. "Vor den Fenstern ist eine Vandalismus-Verglasung installiert. Hätten wir die nicht, hätte ein Sturm die Kirchenfenster eingedrückt", so die Pastorin.

Wie viel Geld übrig bleibt, steht noch nicht fest. Aber auch die Fenster in der Sakristei müssten überholt werden. Dafür könnte das Geld wohl noch reichen. "Vermutlich werden wir in diesem Jahr aber nicht mehr damit anfangen. Das kann auch bis zum Frühjahr warten, damit wir im Winter nicht ohne Fenster sind", sagt Klinge.

Freuen kann sich auch Kirchenmusiker Markus Götze. Außer der großen fest eingebauten Orgel hat er auch eine mobile sogenannte Truhenorgel mit 220 Pfeifen und vier Registern. Sie stammt aus dem Jahr 1972 und war früher im Kirchenzentrum St. Elisabeth eingesetzt, bis auch dort eine feste Orgel eingebaut wurde. Allerdings war das Innere verschmutzt und der Klang nicht mehr schön. Ein Orgelbauer hat das gute Stück jetzt gereinigt. Das Holz der Truhe wird noch von einem Gemeindemitglied mit Öl poliert.

Eine Schönheitskur gab es auch für die Kirchentüren. Ein Maler hat dem Holz an Haupteingang und Nebeneingang neue dunkelbraune Wetterschutzfarbe verpasst.