Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Bei den Politikern wegen der Kosten oft umstritten, bei den Schwarzenbekern wegen des großstädtischen Kulturgenusses in der eigenen Stadt beliebt: die "Kleine Bühne". Hinter diesem Namen verbirgt sich das Tournee-Ensemble des Altonaer Theaters, das seit mittlerweile 37 Jahren Gastspiele in Schwarzenbek gibt. Zwei Preiserhöhungen konnten die Besucher nicht schrecken, 2016 steht die dritte Erhöhung an - wohlgemerkt innerhalb von drei Jahren. Trotzdem ist der Zulauf ungebrochen. Die Auslastung der Vorstellungen liegt bei 98 Prozent. Fast jedes Stück ist komplett ausverkauft. Denn es gibt hochklassige Kultur ohne die lästige Fahrt nach Hamburg. "Wir haben 200 der insgesamt 250 Plätze für die Spielzeit 2015/16 im Abonnement verkauft. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Die restlichen Karten gehen in den Einzelverkauf", sagt Christine Uhde, die bei der Stadt für die Kulturarbeit zuständig ist.

Ein erstaunlicher Erfolg. Vor zehn Jahren gab es für die 250 Plätze nur 95 Abonnenten. "Mehr macht aber keinen Sinn. Wir brauchen auch Karten für den freien Verkauf", so die Kulturexpertin weiter. Somit stehen 50 Karten für jede der vier Vorstellungen für den Einzelverkauf zur Verfügung.

Die Tickets kosten in dieser Spielzeit noch zwischen 22 und 24 Euro, je nach Sitzplatz. In der nächsten Saison 2016/17 werden dann 23 bis 25 Euro für die Karten fällig. Im Jahr 2012 gab es die günstigsten Tickets noch für 16 Euro.

Die aktuelle Spielzeit startet am Donnerstag, 1. Oktober, mit "Der Mentor". Der Autor Benjamin Rubin (Peter Bongartz) hat "keinen Bock" auf ein Kulturprojekt, aber er braucht das Geld. Eine tiefgründige Komödie. Weiter geht es am 21. November mit "Die Judenbank". Ein Mann kann nicht verstehen, warum seine Lieblingsbank im Dritten Reich nur noch für Juden zugelassen sein soll. Ein Stück zum Nachdenken.

Das Jahr 2016 beginnt auf der Kleinen Bühne am 16. Februar mit der Revue "Fourever Soul". Die Theaterladys Carolin Fortenbacher und Marion Martienzen haben nicht nur den Soul im Blut, sondern auch in der Stimme. Die Spielzeit endet am 12. März mit "Unsere Frauen"- einer deutschen Erstaufführung um einen bizarren Mord. Im Gegensatz zu den bisherigen Spielzeiten beginnen diese Aufführungen bereits um 19.30 Uhr statt wie gewohnt um 20 Uhr.

Zu den vier Vorstellungen gibt es noch zwei Sonderaufführungen. Bewährt hat sich offensichtlich "Der Weihnachtshasser" mit den Kabarettisten Kristian Bader und Michael Ehnert. Sie waren in der letzten Saison erstmals dabei und lösten den langjährigen Klassiker "Wer nimmt Oma?" mit Hans Scheibner ab. Diesmal spielen sie am 18. Dezember um 20 Uhr.

Nicht wegzudenken aus dem Programm als krönender Abschluss ist die Vorstellung des Kabaretts "Leipziger Pfeffermühle, zu erleben am 3. April 2016 um 20 Uhr.

Karten für alle Vorstellungen gibt es ab sofort bei Tabak Lange im Sky-Markt auf dem Ritter-Wulf-Platz.