Schwarzenbek
(sh).
Die Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab. Aktuell leben 77 Flüchtlinge in Schwarzenbek, bis zum Jahresende sollen es 178 sein. Angesichts der zunehmenden Flüchtlingsströme kann aber auch diese Prognose der Kreisverwaltung für die Stadt schnell wieder von den aktuellen Entwicklungen überholt werden.

In Schwarzenbek engagiert sich indes zum einen der DRK-Ortsverein für die Flüchtlinge, der den ehemaligen Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Stribrny für diese Aufgabe gewonnen hat. Außerdem laufen viele Möbelspenden über den Rot-Kreuz-Markt, der der Stadt bei der Einrichtung der Wohnungen für die Neuankömmlinge hilft.

Zum anderen wächst der ehrenamtliche Kreis "Runder Tisch Willkommenskultur", der sich in vielfältiger Art und Weise um die Flüchtlinge kümmert. "Wir begleiten sie zu Behörden, sammeln jetzt aber auch gezielt Möbelspenden, Fahrräder sowie diverse Haushaltsgegenstände, Unterhaltungselektronik und Kleidung, um diesen Menschen in Not zu helfen", sagt der Awo-Vorsitzende Rudolf Neumann, einer der Sprecher des Runden Tisches.

Allerdings fehlt den Helfern bislang noch ein wenig die Struktur. "Wir haben Kontakt zur Stadt und der hauptamtlichen Betreuerin Lena Nassrallah von der Awo. Aber es ist trotzdem schwer herauszufinden, wo und wie wir gezielt helfen können. Das wollen wir durch eine stärkere Vernetzung noch weiter verbessern", sagt Rudolf Neumann.

Die Stadt hat für die Betreuung der Flüchtlinge Kornelia Matthews eingestellt, die Ordnungsamtleiterin Petra Scheerer und ihrem Team hilft. Die Volkshochschule bietet verstärkt Deutschkurse für Flüchtlinge an, auch beim Runden Tisch gibt es Freiwillige, die Deutsch unterrichten möchten.

Ein Angebot, das von den Flüchtlingen ebenfalls gut angenommen wird, ist das alle zwei Wochen stattfindende Begegnungscafé im Amtsrichterhaus. "Zu den Treffen kommen immer rund 30 Personen - Tendenz steigend", sagt Nikolai Rosenberg, der die Angebote des Amtsrichterhauses koordiniert. Einheimische und Flüchtlingen treffen sich in der Kulturstätte am Körnerplatz 10 jeden zweiten und vierten Dienstag von 15 bis 17 Uhr. Der nächste Termin ist morgen. Wer beim Runden Tisch mitwirken möchte, kann zum nächsten Treffen am Mittwoch, 9. September, um 19 Uhr ins Rathaus kommen.