Schwarzenbek (sh). Erst wurden im Jahr 2005 die Ein-Mann-Stationen in Kuddewörde, Gülzow und Schretstaken geschlossen, jetzt befürchten die Bürgermeister der 19 Amtsgemeinden die Schließung der Polizeistation Schwarzenbek-Land.

Schwarzenbek (sh). Erst wurden im Jahr 2005 die Ein-Mann-Stationen in Kuddewörde, Gülzow und Schretstaken geschlossen, jetzt befürchten die Bürgermeister der 19 Amtsgemeinden die Schließung der Polizeistation Schwarzenbek-Land.
Die Sorge scheint nicht unberechtigt zu sein: Denn aktuell plant das Land Schleswig-Holstein eine Polizeireform mit dem Ziel, bis zum Jahr 2020 insgesamt 122 Stellen abzubauen. Innenministerium und Polizeiführung halten es nicht mehr für vertretbar, Polizisten von Mini-Stationen allein zu Einsätzen fahren zu lassen. Auch können größere Dienststellen verlässliche Öffnungszeiten garantieren. Zurzeit gibt es für den Kreis Herzogtum Lauenburg Pläne, die Vertreter der Polizeidirektion Ratzeburg mit den Kommunen diskutieren. Heute treffen sich Vertreter des Amtes Schwarzenbek-Land mit der Polizeiführung.

"Wir werden uns dafür einsetzen, dass wir unsere drei Beamten auf der Polizeistation Schwarzenbek-Land behalten", sagte Amtsvorsteher Klaus Hansen. "Ob das Schild in der Wache an der Compestraße hängen bleibt, ist nicht so wichtig. Das ist nur eine Frage der Organisationseinheit. Wir wollen aber feste Ansprechpartner behalten, die sich auf den Dörfern auskennen."

Von den Plänen der Polizei ist nur wenig bekannt, weil diese hinter verschlossenen Türen beraten werden. Es gilt aber als sicher, dass die Stationen in Aumühle, Börnsen, Dassendorf und Escheburg geschlossen werden. Auch die Zusammenführung der Beamten in der Polizeizentralstation Schwarzenbek mit den drei Kollegen der Polizeistation Schwarzenbek-Land scheint diskutiert zu werden. Räumlich sind sie ohnehin gemeinsam in einem Gebäude an der Compestraße untergebracht.

Bei der Polizei hält man sich wegen der laufenden Gespräche mit den Kommunen bedeckt. "Wir durchlaufen momentan einen Umstrukturierungsprozess. Diesen haben andere Polizeidirektionen im Land bereits hinter sich. Wir haben nun einen Planungsstand erreicht, den wir unseren kommunalen Partnern vermitteln und mit ihnen erörtern wollen", sagt Polizeisprecherin Sonja Kurz. Ziel der Neuorganisation sei unter anderem eine "Verlässlichkeit der Erreichbarkeit der Polizei an zentralen Orten in der Fläche". Was das für die 19 Dörfer im Amt Schwarzenbek-Land heißt, wird sich zeigen. GdP-Chef Manfred Börner hatte gegenüber unserer Zeitung gesagt, dass die Einwände der Bürgermeister wenig bewirken dürften, da die Direktion hinter ihren Plänen stehe.