Schwarzenbek
(sh).
Großveranstaltungen sind für Hotelier Hans Schröder im Grunde Routine. Doch am Sonntagabend kam der Schwarzenbeker dann doch ein bisschen ins Schwitzen. "Mit 240 Gästen sind wir an der Kapazitätsgrenze. Wenn jetzt nur ein Gerät in der Küche ausfällt, wird es kritisch mit dem kalt-warmen Büfett", sagte Schröder. Aber alles ging gut - wie schon vor 60 Jahren. Denn am Sonntag wie auch im Jahr 1955 trafen sich die Delegationen aus Schwarzenbeks Partnerstädten nach dem Verbrüderungsfest zum Abschied noch einmal zu einem Gala-Abend in Schröders Hotel.

An gleicher Stelle wie damals Bürgermeister Hans Koch verabschiedete am Sonntag Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig die Gäste mit einer rauschenden Ballnacht.

Die 80 Teilnehmer aus Zelzate, Aubenas, Sierre und Cesenatico hatten sich vor der Gala noch einmal umgezogen ihre Gastgeber und Honoratioren ebenfalls. Alle kamen im feinsten Zwirn oder im schicken Abendkleid - nur Sierres Bürgermeister François Genoud nahm es leger und erschien im karierten Hemd ohne Krawatte. Dafür hatte er gleich nach der Rückkehr in der Schweiz am gestrigen Abend ein anstrengendes Programm: erst Ausschusssitzung, dann Chorprobe. Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig, sonst bei offiziellen Terminen meist im Hosenanzug, kam im grünen Kleid zur Gala. Sie würdigte die gelungene Verbindung von feierlicher Erneuerung der Verbrüderung nach sechs Jahrzehnten mit einem Stadtfest.

So kam ganz Schwarzenbek in den Genuss eines abwechslungsreichen Programms, wogegen es vor 60 Jahren bei der ebenfalls öffentlichen Verbrüderung auf dem Alten Markt deutlich feierlicher und auch staatstragender zuging.

Am Sonnabend war die Bürgermeisterin mit ihren europäischen Amtskollegen zu einem Arbeitsessen ins Lauenburger Le Rufer gefahren, um neue Impulse für die Verbrüderung zu thematisieren.