Schwarzenbek
(tja).
Erst aus der Luft wird wirklich deutlich, wie sehr Schwarzenbek in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Endete die Bebauung der Stadt Anfang der 90er-Jahre etwa an der Fritz-Reuter-Straße, schließt dort heute das große Baugebiet Mühlenkamp an. Zeitweise wurde Schwarzenbek als größte Baustelle des Landes betitelt, denn der Druck auf dem Wohnungsmarkt war groß. Vor allem Familien aus Hamburg zog es in die Stadt - der guten Bahnanbindung wegen.

Mühlenkamp, Strangen Kamp, Brüggemannsche Koppel, Zur Peerkoppel und Neubauvorhaben in der Innenstadt: Überall wurde gebaut. Und der Boom hält noch immer an, die Zahl der Einwohner wächst weiter. Aktuell hat Schwarzenbek 15 640 Einwohner. Bald schon dürfte die 16 000er-Marke geknackt sein.

Nahezu rekordverdächtig lief die Vermarktung des Baugebiets Strangen Kamp im Abschnitt zwischen Mühlenredder und Bundesstraße 207 im Norden der Stadt. "Es lief richtig gut, wir haben innerhalb eines Jahres alle 75 Bauplätze verkauft", berichtet Ines Helbig, die Sprecherin der Lübecker Firma Friedrich Schütt + Sohn Baugesellschaft. Das Unternehmen hat das acht Hektar große Areal am Stadtrand entwickelt und erschlossen und lobt ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stadt. "Das läuft nicht überall so gut", sagt Ines Helbig.

Zuerst wurde im März der 1100 Quadratmeter große Netto-Markt direkt am Kreisel, den die Baufirma im Auftrag errichtet hatte, eröffnet. Gegenüber soll bald mit dem Bau des neuen Kindergartens der Johanniter begonnen werden, das Grundstück hat Schütt + Sohn verkauft.

Das Neubaugebiet selbst wurde in zwei Ringen angelegt. Der äußere Ring erschließt auf beiden Seiten die angrenzenden Grundstücke, im kleineren Ring im Inneren werden zwei weitere Grundstücksreihen erschlossen. Die Struktur des Geländes ist aus der Luft gut zu erkennen.

"Wir würden in Schwarzenbek gern ein weiteres Neubaugebiet entwickeln, der Druck ist ja wirklich groß", erklärt Ines Helbig. Doch bisher hat die Stadt noch keine neuen Flächen für eine Bebauung ausgewiesen.

Auch in der Innenstadt tut sich etwas. Das Reisebüro Neumann und ein Makler haben als erste Mieter den fast fertigen Neubau Lauenburger Straße 5 bezogen, auch der Abriss des Jugendtreffs und des Kaiserhofs steht bevor.