Schwarzenbek (sh). Sie hat drei Bürgermeister erlebt und tonnenweise Papier verbraucht: Sonja Henze war 22 Jahre lang Schreibkraft im Schwarzenbeker Rathaus.

Schwarzenbek (sh). Sie hat drei Bürgermeister erlebt und tonnenweise Papier verbraucht: Sonja Henze war 22 Jahre lang Schreibkraft im Schwarzenbeker Rathaus.
Angefangen hat sie am 15. Juni 1993, als der mittlerweile pensionierte Landrat Gerd Krämer noch Veraltungschef am Ritter-Wulf-Platz 1 war. Damals gab es noch keine Computer im Rathaus, sondern Schreibautomaten. Das waren schreibmaschinenähnliche Geräte, in denen einzelne Textmodule gespeichert werden konnten. So hatten es die Schreibkräfte ein wenig leichter. Solche Geräte stehen heute im Museum, und Sonja Henzes Arbeitsplatz hat einen Computer.

Vielen Rathausbesuchern ist die gebürtige Stuttgarterin auch bekannt, weil sie als Urlaubs- und Krankheitsvertretung das Vorzimmer von Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig betreut. Jetzt geht die 55-Jährige, die an Kinderlähmung (Polio) erkrankt ist, aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand. "Jetzt habe ich mehr Zeit zum Lesen und für meine Polio- Selbsthilfegruppe. Außerdem werde ich künftig im Süden überwintern", erzählt die Schwarzenbekerin.

Für die Bürgermeisterin, die seit November vergangenen Jahres im Amt ist und im November 2011 als Kämmerin bei der Stadt Schwarzenbek anfing, ist es immer wieder ein Verlust, wenn langjährige Mitarbeiter gehen. Mit ihrem Wechsel an die Verwaltungsspitze zog die Niedersächsin zwar mit ihrem Mann nach Schwarzenbek. Die Entstehungsgeschichte vieler länger zurückliegender Dinge in der Stadt kennt sie nicht. "Da ist es immer gut, wenn man jemanden fragen kann, warum eine Entscheidung vor vielen Jahren getroffen wurde. Solche Kenntnisse können sehr hilfreich sein", sagt die 56-Jährige.