Schwarzenbek
(sh).
Es war ihr erster Sprechtag in Schwarzenbek und die Nachfrage überraschend groß: Acht Gesprächstermine hatte Schleswig-Holsteins Bürgerbeauftragte Samiah El Samadoni (44) gestern im Rathaus angeboten, und sechs Bürger aus der Europastadt, Köthel und Büchen kamen.

"Das ist für das erste Angebot eine sehr gute Resonanz", sagte die Juristin aus Kiel nach dem ersten Sprechtag im Süden das Landes.

Mit Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig hat sich abgesprochen, dass es einen weiteren Termin zu Beginn des Jahres 2016 geben soll. Wird das erneut ein Erfolg, will sie alle zwei Monate ins Schwarzenbeker Rathaus kommen.

Wer ein Anliegen an Schleswig-Holsteins Bürgerbeauftragte herantragen möchte, muss üblicherweise nach Lübeck, Heide oder Kiel fahren - beziehungsweise anrufen. Schwarzenbek mit seiner zentralen Lage im Kreis Herzogtum Lauenburg ist auch für Stormarner gut zu erreichen und wäre als weiterer Standort ideal.

"Ich könnte mir perspektivisch auch noch eine weitere Außenstelle an der dänischen Grenze, beispielsweise in Flensburg, vorstellen. Viele Ratsuchende wollen den persönlichen Kontakt. Deshalb machen die Sprechstunden in Außenstellen Sinn", sagte die 44-Jährige.

Meist sind es Probleme mit Behörden, die Hilfesuchende beschäftigen. So ging es gestern auch um nicht nachvollziehbare Abrechnungen über Hartz-IV-Leistungen, um verweigerte Gesprächstermine im Jobcenter oder um einen abgelehnten BAföG-Bescheid.

"Ich nehme die Unterlagen mit nach Kiel und lasse sie dort von meinen Fachleuten prüfen. Oft nutzen Behörden ihre Ermessensspielräume nicht, mitunter hakt auch einfach die Kommunikation mit dem Antragsteller", berichtete Samiah El Samadoni.