Schwarzenbek (cus). Ein Katzenpärchen kann mit Kindern und Kindeskindern binnen zehn Jahren für 32 Millionen Nachkommen sorgen.

Schwarzenbek (cus). Ein Katzenpärchen kann mit Kindern und Kindeskindern binnen zehn Jahren für 32 Millionen Nachkommen sorgen.
"Katzen bekommen zweimal im Jahr Junge. Die vermehren sich wie die Karnickel", sagt Gabriele Möller, Leiterin des Schwarzenbeker Tierheims. Eine Grafik weist im Flur der Einrichtung auf das Problem hin. Die Vermehrungsfreudigkeit der Tiere bringt nicht nur manchen Tierhalter in Bedrängnis: Ist das Haustier trächtig, bringen einige Halter ihre Katze als "Fundtier" ins Tierheim, wo die Katzen und ihre Jungen versorgt werden. Aktuell leben gleich mehrere Würfe junger Katzen in der Einrichtung.

Schlimmer noch ist das Problem bei wilden, herrenlosen Katzen auf den Dörfern im Umland: Wie mit der Stadt Schwarzenbek hat das Tierheim auch mit dem Amt Schwarzenbek-Land einen Vertrag geschlossen, nimmt Fundtiere aus den 19 Dörfern auf. Bisher haben Gabriele und Ehemann Dierk Möller, Vorsitzender des Tierschutzvereins, mit ihren ehrenamtlichen Helfern auch Lebendfallen für wilde Katzen aufgestellt, kontrolliert und die gefangenen Tiere dann zum Tierarzt gebracht. 60 bis 100 Euro kostet so eine Kastration oder Sterilisation. Anschließend werden die Tiere wieder am Standort, an dem sie eingefangen wurden, freigelassen.

Doch der Aufwand überfordert die ehrenamtlichen Tierschützer: In Elmenhorst wurden ihnen 20 herrenlose Katzen gemeldet, 17 in Grabau. "Wir brauchen Hilfe, um die Fallen zu kontrollieren", sagt Möller. Das könnten Bürger übernehmen, aber auch die jeweiligen Gemeindearbeiter. Auch beim Transport sei Hilfe erforderlich: Vier Fallen - über so viele verfügt das Tierheim - passen nicht in ein Auto. Wer bei der Aktion helfen will, kann sich im Tierheim unter (0 41 51) 77 98 melden. Wer herrenlose Tiere entdeckt hat, sollte diese den Ordnungsämtern der Stadt und des Amtes Schwarzenbek-Land melden.

Das Tierheim in der Feldstraße 4 ist morgen von 11 bis 14 Uhr geöffnet.