Zelzate war unter ihrem damaligen Bürgermeister Josef Chalmet 1955 Gründungsmitglied der Städteverbrüderung. Heute zählt die Kleinstadt in der belgischen Provinz Ostflandern 12 509 Einwohner. Quer durch die Stadt verläuft der Gent-Terneuzen-Kanal, der den Hafen von Gent mit der Nordsee verbindet. Größte Arbeitgeber sind ein Chemiewerk der Firma Rhodia und ein Stahlwerk des indisch-britischen Konzerns ArcelorMittal.

Zelzate wurde im Jahr 1972 - zehn Jahre nach ihrer Partnerstadt Schwarzenbek - ebenfalls mit dem Europapreis ausgezeichnet. Bekannt ist die Stadt über Belgiens Grenzen hinaus wegen ihrer ungewöhnlichen Kirche im Stadtzentrum: die Sint-Laurentiuskerk. Die alte Pfarrkirche aus dem Jahr 1377 befand sich im 19. Jahrhundert in einem so schlechten Zustand, dass sie abgerissen wurde. An ihrer Stelle wurde 1879 ein vom Architekten Edmond de Perre-Montigny aus Gent entworfener Kirchenbau im neugotischen Stil eingeweiht. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Kirche bereits bei der Sprengung einer Brücke durch Trümmerteile beschädigt, dabei blieben aber Glasfenster, Gemälde und Orgel unversehrt. Die wurden dann 1940 zerstört, als Teile des Kirchturms in das Kirchenschiff stürzten: Beim Einmarsch deutscher Truppen hatten belgische Pioniere versucht, den Turm als "Vorsichtsmaßnahme" zu sprengen.

1950 bis 1952 wurde das Kirchenschiff originalgetreu im neogotischen Stil wieder aufgebaut - nicht jedoch der Turm: Heute 65 Meter hoch, wurde er in modernem Baustil errichtet.