Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Seit Kurzem gibt es 13 neue Tagesmütter im Kreis. Damit sind im Herzogtum Lauenburg aktuell 103 Tagesmütter und -väter im Einsatz. "Wir sind in der Kinderbetreuung sehr gut aufgestellt. Allerdings ist das ein sehr dynamischer Prozess. Das kann sich auch wieder ändern", sagt Klaus Riemann vom Kreisjugendamt vorsichtig optimistisch.

In den meisten Teilen des Kreises ist die Kinderversorgung sehr gut. Hinzu kommt, dass beispielsweise in Schwarzenbek auch das Betreuungsangebot derzeit weiter ausgebaut wird. Vor wenigen Monaten hat die neue Kita "Knöpfchen" mit 40 Plätzen bei Fette eröffnet. Im kommenden Jahr geht die neue Johanniter-Kita neben Netto mit 60 Elementar- und 30 Krippenplätzen an den Start. "Der Bauantrag ist gestellt, wir eröffnen im August 2016. Wir werden in jedem Fall noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen", sagt Peter Küpper von der Johanniter-Unfall-Hilfe.

In der Grund- und Regionalschule sollen 40 Hortplätze geschaffen werden. Bis dahin kann die Stadt auf qualifizierte Tagesmütter zurückgreifen, um den Bedarf zu decken.

"Wir haben in allen Teilen des Kreises ausreichend Tagesmütter. Die einzige Ausnahme bildet Geesthacht. Aber die Eltern sind meist berufstätig und können ihre Kinder dann auf dem Weg zur Arbeit in Börnsen, Wentorf oder Hamburg zu Tagesmüttern geben", sagt Riemann. Angesichts der guten Versorgung wird es im kommenden Jahr auch erstmals eine Kooperation der Familienbildungsstätten in Ratzeburg und Schwarzenbek mit nur noch einem Ausbildungskursus für zehn bis 15 Tagesmütter geben. "Es hat keinen Sinn, Tagesmütter auf Halde zu produzieren. Wenn der Bedarf steigt, können wir aber flexibel reagieren und einen weiteren Kursus einrichten", so Riemann.

Allerdings müssen sich Tagesmütter auch erst einmal etablieren. "Wer sich einen guten Namen gemacht hat, wird auch weiterempfohlen. Für Neueinsteiger ist das erst einmal schwierig", weiß Riemann aus Erfahrung. Das haben die 13 Neulinge jetzt noch vor sich. Trotzdem war die Freude groß, als Kerstin Dlugi, Leiterin der evangelischen Familienbildungsstätte in Schwarzenbek, den 13 Frauen ihre Zertifikate überreichte.

"Die Tagesmütter haben sich für diese Ausbildung entschieden, weil sie Beruf und Familie verbinden möchten und qualifizierten sich zur Kindertagespflegeperson", so Dlugi. In einem Qualifizierungskurs mit insgesamt 160 Kurseinheiten und einem 40-stündigen Praktikum haben sich die Tagesmütter seit dem 6. März auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Dabei haben die Referentinnen Andrea Padel und Sigrid Müßener den Hauptteil der Ausbildung übernommen und pädagogisches, rechtliches wie medizinisches Hintergrundwissen vermittelt. Jetzt verfügen alle Tagesmütter über ein bundesweit anerkanntes Zertifikat als Kindertagespflegeperson und über ein handfestes Repertoire für die optimale Kinderbetreuung, -förderung und -pflege - ein wohlverdientes "Eingangsticket" in den neuen Beruf.

Die Unterbringung von Kindern bei einer Tagesmutter kostet im Durchschnitt 4 Euro pro Stunde. Einkommensschwache Familien werden vom Kreis und teilweise den Gemeinden bezuschusst. Weitere Infos hierzu unter