Mölln
(cus).
Vor vier Jahren besuchte Dominik Lehmann noch die Schwarzenbeker Realschule. Im Schulpraktikum beim Baugeschäft Vahsholz merkten Maurermeister Knut Smidt und der junge Elmenhorster: Das passt! Nach seinem Realschulabschluss begann Lehmann eine Maurerlehre in Tramm, die er jetzt als bester Maurer-Azubi des Bauhauptgewerbes beendete.

Neben dem 19-jährigen Lehmann wurden in der Möllner Bauhalle durch Kreishandwerksmeister Markus Räth elf weitere Maurer freigesprochen. Der zwölfte Maurergeselle, Jan Kraft, hatte seine Ausbildung bereits vor einem halben Jahr vorzeitig mit Erfolg abgeschlossen. Er soll die Innung auch beim Landeswettbewerb der Handwerksjugend vertreten.

Ob auch Jasmin Harder teilnimmt, ist noch offen: Die 21-jährige Ratzeburger ist nicht nur die einzige Frau unter den 24 Zimmerer-Azubis, sie hat auch alle ihre männlichen Kollegen übertrumpft: Mit der Note 1 im theoretischen und praktischen Teil ist sie die beste Jung-Gesellin der Innung. "Ich möchte jetzt Bauingenieurwesen studieren - am liebsten in Lübeck", sagt die Ratzeburgerin, die nach dem Abitur ihren Beruf bei der Firma Berndt Holzbau gelernt hat. "Wenn sie als Ingenieurin auf die Baustelle kommt, weiß sie, wovon sie redet", lobt Ehrenobermeister und Bauunternehmer Uwe Riewesell die junge Ratzeburgerin. Zu Recht: Bei ihrem Gesellenstück - ein Walmdach mit Anbau - passen alle Aussparungen exakt ineinander.

Allzu große Chancen beim Landesentscheid zur inoffiziellen Deutschen Meisterschaft der Handwerker räumt ihr Riewesell dennoch nicht ein: "Beim Wettbewerb kommt es auf die Zeit an, und irgendwann fehlt den Mädchen bei den großen Holzstücken dann die Kraft."

Chancen haben jedoch alle Schulabgänger, die noch keinen Ausbildungsplatz haben: Obwohl das Ausbildungsjahr gestern begonnen hat, gibt es noch freie Plätze im Handwerk. Räth: "Ausbildungsplätze zum Zimmerer sind sehr begehrt, aber bei Maurern und Straßenbauern gibt es noch freie Plätze."

Welcher Betrieb noch sucht, weiß die Arbeitsagentur, aber auch die Mitarbeiter der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte in Mölln. Räth geht bis zum Berufsschulstart von mindestens 60 Bau-Azubis aus: "Niedrige Bauzinsen und die CO2-Sanierungen sorgen weiterhin für eine gute Auslastung der Betriebe."