Gülzow
(tja).
An die 500 Fahrzeuge - so viele wie noch nie - waren am Sonntag zum sechsten Trecker- und Oldtimer-Treffen auf das Gelände von Gut Gülzow gekommen. "Langsam wird es eng hier", sagte Maik Schmidt von den Treckerfreunden Gülzow. Die Gruppe hatte das Treffen zum zweiten Mal auf dem Gutshof organisiert, nachdem es schon an der Schützenhalle zu eng geworden war. "Das Problem werden wir lösen, und zwar hier, denn das Gelände ist einfach perfekt", sagte Schmidt, der ausdrücklich der Gutsverwaltung dankte. Im Gegenzug dafür, dass sie das weitläufige Areal nutzen können, rücken die Treckerfreunde regelmäßig zu kleinen Arbeitseinsätzen an.

Zu sehen gab es neben vielen Oldtimern von Auto Union über Lloyd und Opel bis hin zu Mercedes und Trabant vor allem historische Traktoren von Deutz und Hanomag bis John Deere und Allgaier. Ein ganz besonderes Exemplar zeigte Hermann Plötz aus Neuengamme. Sein 24 PS starker Allgaier wurde 1952 gebaut. "Der war in unserer Gärtnerei 50 Jahre im Einsatz, dann dachten wir, wir gönnen ihm die Rente und richten ihn schön her", erklärte Plötz. "Wir haben den Traktor in alle Einzelteile zerlegt", sagte er. Und da die Motorhaube schon ab war, blieb sie ab. Plötz: "Hier kann man sehen, wie so ein alter Motor aussieht und wie er funktioniert. Das Blech drumherum stört doch nur."

Gleich neben ihm stand Franz Wohltorf aus Escheburg mit einem 1959 gebauten 27 PS starken Hanomag. "Ich habe ganz neu einen Pflug dabei, den ich aufgearbeitet habe", sagte Wohltorf. Unter den Gästen war auch Franz Burmester aus Hamwarde, der selbst historische Landmaschinen besitzt und ins Schwärmen geriet. Wenn man das hier so sieht, und weiß, was da an Arbeit drinsteckt, das ist ja alles einfach nur klasse", sagte Burmester.

Viele der Fahrzeug-Besitzer klönten bei strahlendem Sonnenschein mit den Besuchern, fachsimpelten mit Gleichgesinnten oder nutzten die Chance, die Leistung ihrer Fahrzeuge und ihr eigenes Geschick beim Baumstammziehen zu testen. Auch Ersatzteile konnten gekauft und getauscht werden.

Ein Blickfang unter den vielen grünen und blauen Traktoren war ein knallrotes amerikanisches Löschfahrzeug von 1938, das Peter Thiele aus Artlenburg in Missouri entdeckt und importiert hatte. "Optisch war das Fahrzeug einwandfrei, aber an der Technik musste ich mit einigen Helfern sehr viel machen", sagte Thiele. 72 Pferdestärken leistet der Chevrolet-Motor des offenen "Fire Truck", der über einen Holzaufbau und eine stilechte Alarmglocke am Fahrersitz verfügt.