Von Stefan Huhndorf

Elmenhorst.
Vergangene Woche hatten die Verantwortlichen noch Hoffnung geäußert, die unsäglichen Zustände in der Kfz-Zulassungsstelle Elmenhorst/Lanken ein wenig entspannen zu können. Nun ist klar: Es geht noch schlimmer.

Die Mitarbeiter von Fachbereichsleiter Wolfgang Bruhn sind an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Landrat Dr. Christoph Mager hat jetzt die Notbremse gezogen und die Öffnungszeiten reduziert - trotz langer Schlangen vor den Schaltern und Wartezeiten von bis zu drei Stunden. Von nächstem Montag an entfallen Öffnungszeiten am Dienstag (14-15 Uhr) und Donnerstag (7.30-12 Uhr).

"Das entspricht 5,5 Stunden. Anders können wir angesichts der Personalengpässe die anfallenden Büroarbeiten - das sogenannte Backoffice - nicht abwickeln", erläutert Kreissprecher Karsten Steffen. Neben den regulären Zulassungen und Abmeldungen müssen die Mitarbeiter täglich zahlreiche Anfragen von Versicherungen abwickeln. "Das ist im laufenden Betrieb mit Kundenverkehr nicht möglich", so Steffen.

Vergangene Woche hoffte Mager bei einem Ortstermin angesichts von vier neuen Mitarbeitern auf eine Entspannung der Situation. Allerdings traten nur zwei ihren Dienst an, die anderen beiden haben besser dotierte Jobs gefunden. Zwei weitere Mitarbeiter haben die Zulassungsstelle kurzfristig verlassen. Folge: Aktuell sind nur zehn der 14 Arbeitsplätze besetzt.

"Unter Berücksichtigung von Urlaub und Krankheit arbeiten aktuell sieben Sachbearbeiter jeweils 30 bis 40 Zulassungsvorgänge täglich ab, um alle Bürger bedienen zu können", so Mager. "Und das ohne geregelte Mittagspause und oft bis 21 Uhr. Deshalb habe ich mich entschlossen, die Öffnungszeiten zu verkürzen."

"Es bleibt dabei. Wir schicken niemanden weg. Wenn die Öffnungszeiten enden und noch Bürger vor der Tür stehen, lassen wir sie rein. Egal wie spät es wird", ergänzt Steffen. Auch Amtsleiter Bruhn hatte bereits im Februar gegenüber unserer Zeitung erklärt, dass Arbeitszeiten bis 22 Uhr in Lanken keine Ausnahme sind. Deshalb kommt beispielsweise auch der Behördenmitarbeiter und FWS-Stadtverordnete Jörn Kranacher aus Schwarzenbek oft zu spät zu Sitzungen der Stadtvertretung oder zu Ausschüssen.

"Auch bei kompletter Besetzung ist keine deutliche Entspannung bei den Wartezeiten zu erwarten. Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter kostet Zeit und bindet Personal", stellt der Landrat klar. Hinzu kommt, dass die Online-Terminvergabe noch nicht funktioniert. Die Einführung verschiebt sich auf September. So lange bleibt es auch bei der reduzierten Öffnung.

Öffnungszeiten:
Die Zulassungsstelle ist Montag bis Mittwoch und Freitag von 7.30 bis 12 Uhr geöffnet, Donnerstag von 14 bis 18 Uhr.