Wotersen(gb). Gepaart mit immenser Energie, Lebensfreude, prickelnd mitreißender Musik, faszinierendem Hintergrundwissen rund um die Musikgeschichte und nicht zuletzt unglaublichem Charme verzauberten der Wahl-Venezianer Ulrich Tukur und Die Rhythmus Boys am Sonnabend 900 restlos begeisterte Zuhörer beim zweiten Konzertabend des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) in Wotersen.

Wotersen(gb). Gepaart mit immenser Energie, Lebensfreude, prickelnd mitreißender Musik, faszinierendem Hintergrundwissen rund um die Musikgeschichte und nicht zuletzt unglaublichem Charme verzauberten der Wahl-Venezianer Ulrich Tukur und Die Rhythmus Boys am Sonnabend 900 restlos begeisterte Zuhörer beim zweiten Konzertabend des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) in Wotersen.

Evergreens aus Jazz und Swing der 20er-, 30er- und 40er-Jahre - alles zum Unterhaltungsprogramm auf Höchstniveau zusammengestellt. Mit Irrwitz, Klamauk, bissigem Humor und immer wieder fantastisch unbeschwert interpretierten "Klassikern" des Genres führte das schräge Quartett durch die amerikanische Jazz- & Swingszene - stets im Grenzbereich zwischen Genie und Wahnsinn.

Immer wieder stand den Zuschauern die Frage ins Gesicht geschrieben: Ist Ulrich Tukur ein besserer Schauspieler oder Musiker? Das Multitalent Tukur gab in Wotersen eine klare Antwort darauf: beides! Seine Moderation wurde zum Bühnenwerk, das ebenso fasziniert wie die Musik. Mit hohem Tempo - teils auf Englisch, teils auf Deutsch - plauderte Tukur aus dem Leben von Cole Porter, Benny Goodman, Irving Berlin, Harry Warren, Fred Astaire, Louis Armstrong und anderen, schilderte Begebenheiten, die nicht immer im Einklang mit der Größe und Popularität der Komponisten und Arrangeure standen. Mal frech, mal mit Flachwitz, dann wieder nachdenklich-philosophisch zog der große Schauspieler und Musiker sein Auditorium in den Bann. Als er sich dann noch an den Steinway-Flügel schwang und mit bewundernswerter Leichtigkeit die ersten Titel intonierte, prägte pure Faszination die Stimmung in der Reithalle. Am Ende gab es tosenden Beifall und das Gefühl: Schade, dass es schon zu Ende ist...