Schretstaken
(sh).
Ehemals war es ein Acker, nun erobert die Natur ein 1,8 Hektar großes Grundstück an der A.-Paul-Weber-Straße in Schretstaken zurück. Die Geschwister Hanna und Martin Still haben das ehemals landwirtschaftlich genutzte Gelände der Kreisgruppe des BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz in Deutschland) im Jahr 2011 geschenkt. Seitdem sind die Mitglieder dabei, das Gelände in einen Amphibienpark umzuwandeln.

Auf dem Areal befinden sich eine Streuobstwiese und zwei Teiche, die maximal 50 Zentimeter tief sind und im Sommer auch trocken fallen.

"Auf diese Weise verhindern wir, dass sich Fische ansiedeln können. Sie würden den Laich der Amphibien fressen", sagt Hans-Heinrich Stamer vom BUND-Vorstand.

In den beiden Teichen haben sich verschiedene Molch- und Froscharten angesiedelt - darunter auch der vom Aussterben bedrohte Laubfrosch. Auch Libellen und zahlreiche Insekten finden am Steilufer der Teiche und im Totholz einen Lebensraum. "Ein Teil der alten Obstbäume ist morsch. Bei Windbruch lassen wir das Holz liegen, damit sich dort Tiere ansiedeln können. Wir wollen auch einen Teil des ehemaligen Ackerlandes in einen Urwald umwandeln. Das wird aber Jahrzehnte dauern" sagt Stamer.

Was nicht so lange dauern wird, ist das Pflanzenwachstum in den beiden Teichen. "Im Augenblick bieten sie ideale Bedingungen für die Amphibien. Wenn die Wasserfläche durch den Bewuchs kleiner wird, gibt es auch weniger Laichplätze. Deshalb denken wir über eine Beweidung des Geländes nach. Wasserbüffel wären dafür ideal", so Stamer.

Das ist jedoch Zukunftsmusik. Momentan macht der BUND erst einmal Inventur. Kürzlich waren die Umweltschützer mit freiwilligen Helfern zum Keschern in den Teichen, um die Artenvielfalt zu ermitteln. "Viele Amphibien sind bereits da. Gewundert hat uns das Fehlen von Teichschnecken", sagt Stamer.