Schwarzenbek
(cus).
Sie nennen sich "Susco", "German Coffee" oder eher schlicht "Gebrüder Starke AG". Allen drei Firmen gemein ist: Sie sind virtuell, existieren nur im Computer. Die drei Kaffeemaschinen-Produzenten sind Teil der alljährlichen Wirtschaftssimulation des Unternehmerverbands VSW. Seit 15 Jahren bietet der Verband Schülern das Wirtschaftsspiel (WiWAG) an, für das namhafte Unternehmen der Region ihre Räume bereitstellen. Seit 2008 wird auch bei der Universelle an der Grabauer Straße "gespielt": Jeweils sechs Gymnasiasten aus Schwarzenbek, Geesthacht und Mölln waren auch diesmal zu Gast.

"Es geht vor allem darum, die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu vermitteln", sagt VSW-Anwältin Heidrun Brakmann, die das Spiel seit vielen Jahren betreut. In gemischten Teams versuchen die Schüler, ihre Unternehmen zum Erfolg zu führen. "Gebrüder Starke" setzt auf hochwertige Vollautomaten. Firmenchef Bjarne Behrens (18) erklärt den Firmennamen so: "Das klingt nach deutscher Wertarbeit." Auf günstige Produktion setzt hingegen "German Coffee". Chef Alexander Koch: "Wir hätten gern mehr Stellen abgebaut, haben aber durch effektive Maschinen die Produktion steigern können."

Ein Problem, das Universelle-Geschäftsführer Andreas Landowski gerade ganz real beschäftigt: Aufgrund rückläufiger Entwicklung im Zigarettengeschäft sollen 60 von 320 Mitarbeitern des zur Hauni-Gruppe gehörenden Zigarettenmaschinenherstellers gehen. Man sei noch in Gesprächen mit dem Betriebsrat, so Landowski. Für die Schwarzenbekerin Lena Rogalla ist die Universelle trotzdem als Arbeitgeber interessant: "Ich habe mich bereits zuvor über die Hauni informiert", sagt die 17-Jährige, die in der kommenden Woche ihre Bewerbung abschicken will.