Schwarzenbek
(tja).
Tierisches Drama im Stadtpark unter der Europabrücke: Seit Sonntag sind in den Gewässern des Parks Hunderte Fische aufgrund von Sauerstoffmangel verendet. Fischereiaufsicht und Ordnungsamt baten bereits Schwarzenbeks Feuerwehr um Hilfe. Doch der Einsatz der Retter blieb ohne nachhaltigen Erfolg.

Die Schwarzenbeker Wehr hatte sich noch Unterstützung von den Grover Kameraden geholt, die mit einer weiteren Pumpe anrückten. "Wir haben das Wasser aus den Gewässern abgepumpt und im hohen Bogen wieder zurück gespritzt. Durch diese Zirkulation reichert es sich mit Sauerstoff an, sodass sich die Lebensbedingungen für die Fische verbessern", erklärt Schwarzenbeks Feuerwehrchef Thorsten Bettin.

Mehrere Stunden zog sich die Aktion der Feuerwehrleute hin. Bettin: "Wir machen das gern, auch wenn die Arbeitsbelastung für uns in den vergangenen Tagen aufgrund des Unwetters und der Brände im Stadtgebiet hoch war. Aber die Rettung von Tieren gehört ebenso zu unseren Aufgaben wie der Umweltschutz."

Die Feuerwehr wünscht sich von ihren Mitbürgern jedoch mehr Eigeninitiative bei der Beseitigung der Sturmschäden. "Manchmal kann man vielleicht auch selbst anfassen und einen abgebrochenen Ast von einem Gehweg räumen", meint der Wehrführer, während das Wasser in hohem Bogen in die Schwarze Beke spritzt.

"Ursache für den Sauerstoffmangel dürften das extrem warme Wetter und der starke Regen am Sonnabend gewesen sein", vermutet Hartmut Ulrich, ehrenamtlicher Fischereiaufseher der Europastadt. Ulrich: "Durch den Regen wurden viele Blätter und andere Schmutzpartikel in die Gewässer gespült, die dann von Bakterien zersetzt werden. Das nimmt den Fischen den Sauerstoff weg." Fast eine Million Liter Wasser ließen die Feuerwehrleute mit ihren Pumpen zirkulieren, jedoch vergeblich.

Am gestrigen Montag trieben zwischen dem Einlauf der Schwarzen Beke hinter dem Sky-Markt und dem Tierheim an der Feldstraße Hunderte tote Fische im Wasser. Neben den bäuchlings im Wasser treibenden Kadavern schwammen Rotaugen, Barsche und Hechte an der Wasseroberfläche, um immer wieder nach Luft zu schnappen.

Fischereiaufseher Ulrich machte sich gestern Nachmittag mit ehrenamtlichen Helfern an die Arbeit und kescherte die bereits riechenden Kadaver aus dem Wasser. Im Rathaus wird jetzt beraten, wie das Gewässer belüftet werden kann, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen.