Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Innenstadtgestaltung, zusätzliche Parkplätze und potenzielle Erweiterungsflächen für zusätzliche Wohnungen: Die neue Doppelspitze der Schwarzenbeker CDU hat sich für die kommenden Jahre viel vorgenommen. Seit Kurzem steht CDU-Ortschef Heino Meier ein erfahrener Immobilienexperte und politische Newcomer zur Seite: Die Mitglieder wählten den Unternehmer Winfried Kober zum Vize-Chef. Der 59-Jährige ist erst seit einem halben Jahr CDU-Mitglied und wohnt mit seiner Ehefrau Anja derzeit noch in Hamburg.

Die beiden haben 2009 das altehrwürdige Ärztehaus an der Lauenburger Straße 18 gekauft und dort ihre beiden Immobiliendienstleistungs- und Entwicklungsfirmen ID Nord und ID Plus untergebracht. Ursprünglicher Besitzer der 1912 erbauten Villa war Dr. Gustav Frank (1852-1931).

Die beiden Christdemokraten setzen auf weiteren Wohnungsbau, deshalb favorisieren sie auch den Abriss und Verkauf der ehemaligen Realschule. Nach Einschätzung von Kober ließen sich auf dem gut 10 000 Quadratmeter großen Areal etwa 100 Wohnungen realisieren. "Wir sind aber nicht gegen das Bildungszentrum. Wir halten es nur für nicht finanzierbar. Wenn die Bürgermeisterin uns ein tragfähiges und vernünftiges Konzept für die Realisierung vorlegt, sind wir sofort dabei", sagt CDU-Chef Meier.

Der Bauunternehmer bezweifelt allerdings die von den Gutachtern der Machbarkeitsstudie ermittelten Kosten für den Umbau. Sie gehen von 4,5 Millionen Euro aus. "Es werden mindestens sechs Millionen Euro. Das Gebäude ist 50 Jahre alt, ich bin dort selbst zur Schule gegangen. Ein Abriss und Neubau wäre aus meiner Erfahrung billiger und besser", sagt der gebürtige Schwarzenbeker.

Fakt ist jedoch, dass in Schwarzenbek zwar sehr viele Wohnhäuser für junge Familien entstehen, es aber an Wohnungen fehlt. "Wir haben sehr viele Anfragen. Es gibt zahlreiche ältere Schwarzenbeker, die gern ihre Häuser verlassen und in kleinere Wohnungen ziehen möchten. Diesen Bedarf kann die Stadt nicht decken", bedauert Kober.

Die Christdemokraten haben sich die freien Grundstücke im Stadtgebiet daraufhin angesehen und wollen demnächst einen eigenen Entwurf für einen neuen Flächennutzungsplan vorlegen. "Es gibt noch Raum für maximal 350 bis 400 Wohnungen. Das setzt aber natürlich voraus, dass die entsprechenden Grundeigentümer zum Verkauf ihrer Flächen für den Wohnungsbau bereit sind", so Meier.

Umsetzen wollen die Christdemokraten in den nächsten Jahren einen Fünf-Punkte-Plan, von dem allerdings bereits einige Themen auf den Weg gebracht sind. Dazu zählen zusätzliche Parkplätze auf dem Ritter-Wulf-Platz und am Bahnhof, die Verlegung der B 209 von der Lauenburger Straße auf die Kerntangente, die Verkehrsberuhigung der Lauenburger Straße in der Innenstadt sowie der schnelle Abriss und Neubau von Markt 6 und 8.