Von Monika Retzlaff

Schwarzenbek.
Es gibt neues Leben in einem der älteren Wohngebiete Schwarzenbeks rund um Bismarckstraße und Brüggemannstraße, aber die Neubürger sorgen sich auch um ihre Kinder: Es wird zu schnell gefahren, und die Vorfahrtsregelung ist teilweise unklar. Das ist das Ergebnis des jüngsten Stadtteil-Gesprächs der Wählergemeinschaft FWS im Neubaugebiet Brüggemannsche Koppel.

Eine der Alteingesessenen ist Heidi Reisse, Anwohnerin der Brüggemannstraße. "Als noch die Pferde auf der Brüggemannschen Koppel grasten, war das schön. Aber jetzt ist viel mehr Leben hier", sagte die 71-Jährige. In dem neuen Wohngebiet leben viele junge Familien. Die Schwarzenbekerin freut sich auf nette Kontakte und auf die Gelegenheit, einer Familie als Ersatz-Oma aushelfen zu können, wenn eine Kinderbetreuung benötigt wird. In jungen Jahren war die Rentnerin zeitweise als Tagesmutter tätig.

Am Infostand der FWS ging es aber auch aus einem wesentlich ernsteren Grund um die Kinder. Die Anwohner sorgen sich um die Sicherheit der Kleinen. "Hier wird gerast. 30 Kilometer pro Stunde sind erlaubt, aber es wird deutlich schneller gefahren", sagte Björn Klose, Vater eines Kleinkindes. Nach seiner Einschätzung ist Tempo 50 keine Seltenheit. "Die meisten Autofahrer glauben, dass das Schild mit der 30 nur für die Bismarckstraße gilt. Es gilt jedoch für das ganze Wohngebiet", so der Neubürger. Werner Reisse aus der Brüggemannstraße hörte sich die Sorgen an und schenkte dem Familienvater spontan ein Warnschild, das er noch im Keller hatte: "Vorsicht Kinder!", steht darauf.

Andere Anwohner forderten das Aufstellen von Betonkübeln auf der Fahrbahn, die zum langsamen Fahren zwingen. Aber noch ein weiteres Verkehrsproblem macht den Bürgern zu schaffen. Die Straße, die aus dem neuen Wohngebiet führt, ist noch eine Baustraße. Dennoch glauben viele, die von dort herausfahren, Vorfahrt gegenüber den Fahrern aus der Brüggemannstraße zu haben. Daher kam es mehrfach zu Beinahe-Unfällen. Eine übergangsweise Beschilderung "Vorfahrt achten" könnte möglicherweise helfen.

Die Anwohner beklagten sich auch über die starke Verschmutzung der Straße durch die Baustellen. Offenbar werde die Fahrbahn nicht oft genug gereinigt, vermuten sie. Zuständig dafür sei der Erschließer des Baugebietes Brüggemannsche Koppel.