Schwarzenbek
(sh).
Swartenbeek, Swattenbek oder Swattenbeek? Es war eine hitzige Debatte, die im Frühling 2008 entbrannte, als die Plattdeutschbeauftragte Irene Schnoor die Einführung zweisprachiger Ortsschilder anregte (wir berichteten). Die Politiker und Sprachexperten beschäftigte diese Frage mehrere Monate. Letztlich setzte sich die Version mit doppeltem "t" und "e" durch. Zwölf Ortseingangsschilder wurden ausgetauscht, zwei zahlte die Familie Schnoor. Viele Jahre blieb Schwarzenbek damit die erste und einzige Kommune im Kreis Herzogtum Lauenburg mit zweisprachigen Ortsschildern.

Das ist der sichtbarste Erfolg, den die zwölfjährige Arbeit der 78-jährigen Schwarzenbekerin im Kampf um den Erhalt der niederdeutschen Sprache hinterlassen hat. Jetzt hat sie ihr Amt - sie wurde 2003 die erste Plattdeutschbeauftragte Schwarzenbeks -an Sabine Meyer übergeben.

Irene Schnoor ist in Schenefeld im Kreis Pinneberg geboren, in ihrem Elternhaus wurde Plattdeutsch gesprochen. Aber nicht in ihrer Gegenwart. "Das galt als unfein. Ein Problem, mit dem die Sprache bis heute zu kämpfen hat", erzählt sie.

Das kennt ihre Nachfolgerin Sabine Meyer (59) anders. Im Elternhaus der gebürtigen Schwarzenbekerin wurde nur Plattdeutsch gesprochen. Allerdings hat die Sprache es im Hamburger Rand schwer. Viele ältere Bewohner sind Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, viele Neubürger haben einen Migrationshintergrund oder kommen aus Hamburg.

Trotzdem gibt es immer wieder Projekte in Schulen, Gesprächskreise und Lesewettbewerbe. Wer Sabine Meyer noch nicht kennt, hat morgen von 17 bis 19 Uhr die Gelegenheit. Beim Gesprächskreis in Schröders Hotel.