Schwarzenbek/Gülzow (sh). Behält Gülzow seinen Geldautomaten am Markttreff? Diese Frage entscheidet sich vermutlich heute Nachmittag.

Schwarzenbek/Gülzow (sh). Behält Gülzow seinen Geldautomaten am Markttreff? Diese Frage entscheidet sich vermutlich heute Nachmittag.
Um 16 Uhr tagt der Kreistag in der Aula der Lauenburgischen Gelehrtenschule an der Bahnhofsallee in Ratzeburg. Dabei geht es um die künftige Filialstruktur der Kreissparkasse. Am Montag hatten die Politiker im Haupt- und Innenausschuss über das Konzept gestritten und der Kreissparkasse noch "Hausaufgaben" für die abschließende Beratung im Kreistag mit auf den Weg gegeben. Im Kern begrüßen die Politiker die Neuausrichtung des kreiseigenen Kreditinstituts, da diese die wirtschaftlich gesunde Sparkasse zukunftsfähig mache. Die Kriterien für Standortveränderungen seien jedoch nicht in allen Punkten nachvollziehbar, monierten die Politiker. Die Versorgung in der Fläche dürfe nicht vernachlässigt werden, so die Beschlussempfehlung des Hauptausschusses für die heutige Kreistagssitzung.

SPD-Fraktionschef Jens Meyer geht einen Schritt weiter. "Wir nehmen den Wunsch der Gemeinde Gülzow sehr ernst und schlagen vor, den vorhandenen Geldautomaten beizubehalten und das Nutzungsverhalten nach Ablauf von zwei Jahren zu evaluieren. Der Markttreff Gülzow darf nicht weiter geschwächt werden", so der Sozialdemokrat.

Das sieht auch Gülzows Bürgermeister Wolfgang Schmahl so. "Ich bin sehr gespannt auf die Entscheidung des Kreistags. Wir haben im Ort 600 Unterschriften für den Erhalt des Automaten gesammelt", so der Bürgermeister. Bleibt es bei dem Beschluss, den Automaten abzubauen, will Schmahl die Unterschriftenliste beim Vorstand der Kreissparkasse einreichen und erneut das Gespräch suchen. "Der Automat ist wichtig für den Markttreff. Es gibt im näheren Umkreis keinen Geldautomaten", so Schmahl.

Wie berichtet, hat auch der Amtsausschuss bereits eine Resolution für den Erhalt des Automaten erlassen. Allerdings hat die Kreissparkasse ermittelt, dass es an dem Automaten nur 800 Kontobewegungen im Monat gebe. Damit er wirtschaftlich betrieben werden könne, wären 3000 Verfügungen im Monat erforderlich.

Während die Gülzower zittern müssen, profitieren die Schwarzenbeker vom neuen Filialkonzept: Es bleibt bei den beiden Geschäftsstellen im Stadtgebiet, und der Service wird sogar noch ausgebaut. In der Hauptfiliale an der Berliner Straße bleibt alles, wie es ist. Die Filiale am Verbrüderungsring wird geschlossen, dafür soll gleich nebenan am Hans-Koch-Ring im Lupuspark auf der Freifläche neben Aldi eine neue, größere Filiale mit mehr Beratungsangeboten entstehen.