Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Am 15. Juli sollte der mittlerweile vierte Kinder- und Jugendbeirat in Schwarzenbek (SKJB) gewählt werden. Daraus wird nichts. "Die Wahl ist abgesagt", teilt Ordnungsamtsleiterin Petra Scheerer auf Nachfrage mit. Was ist passiert? Bis zum 15. Juni konnten Wahlvorschläge für die sieben Mandate der Interessenvertretung der jungen Schwarzenbeker im Rathaus eingereicht werden. Es meldete sich kein einziger Interessent. Deshalb macht der alte Kinder- und Jugendbeirat erst einmal weiter. Aber auch der ist schon von sieben Mitgliedern im Jahr 2013 auf aktuell fünf reduziert.

Die Politiker, Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig und auch die aktuellen Mitglieder des Gremiums sind aber einig: Es soll in jedem Fall weitergehen. "Wir werden aktiv nach Mitgliedern suchen. Die Bürgermeisterin wird an den Schulen noch einmal für die Mitarbeit werben", sagt die Ordnungsamtsleiterin. Die meisten Mitglieder des Gremiums müssen aber im nächsten Jahr aufhören, weil sie ihr Abitur machen. Lediglich Sandra Bernich hat signalisiert, dass sie noch einmal antreten würde. "Es gibt einen zweiten Interessenten. Wir brauchen aber mindestens zwei weitere Bewerber, um einen Termin für die Neuwahl festzusetzen", sagt Scheerer.

Maximal sieben Mitglieder hat das Gremium. Gibt es nicht mehr Bewerber, erfolgt die Wahl seit einer von den Jugendlichen selbst initiierten Satzungsänderung im Jahr 2012 aus Kostengründen durch die Stadtvertretung, da ohnehin alle Bewerber einen Sitz bekommen. Mindestens vier Mitglieder sind erforderlich, damit das Gremium beschlussfähig ist.

"Es ist schwer, engagierte Jugendliche für die interessante Arbeit zu finden. Sie haben lange Schultage, Hobbys, Freunde. Da ist es schwer, noch Zeit für politische Arbeit zu finden", räumt Scheerer ein. Trotzdem ist sie zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr ein neuer Kinder- und Jugendbeirat gewählt werden kann. Sobald mindestens vier Kandidaten vorhanden sind, legt Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig einen Wahltermin fest, der von den Politikern bestätigt wird. Die Wahl erfolgt 76 Tage nach dem Beschluss. Da vor den Sommerferien nichts mehr passieren wird, wäre ein Termin im Oktober oder November realistisch.

Anders als bei den Senioren ist in der Gemeindeordnung die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei Entscheidungen, die ihre Interessen berühren, sogar vorgeschrieben. Ohne den Beirat müsste die Stadt bei der Planung von Spielplätzen oder Jugendzentren jeweils eine eigene Beteiligungsveranstaltung durchführen. Wer sich für die Arbeit des Kinder- und Jugendbeirats interessiert, kann zur letzten Sitzung vor der Sommerpause am Mittwoch, 8. Juli, (Clubraum des Rathauses, Ritter-Wulf-Platz 1) kommen.