Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Wenn die Mutter krank wird, ist das für Kinder ohnehin schon belastend. Wenn die Diagnose dann aber Krebs heißt, brauchen die kleinen eine qualifizierte Betreuung und vor allem Hilfe. Denn nach der Operation oder in der Chemotherapie ist die Mutter längere Zeit nicht belastbar. Das weiß die mittlerweile pensionierte Schwarzenbeker Krebsärztin Dr. Melita Mucha aus langjähriger Erfahrung. Deshalb will sie jetzt mit dem Projekt "Ersatz-Großeltern helfen krebskranken Müttern" starten.

Dafür sucht sie kreisweit etwa 30 Freiwillige - im Idealfall jeweils fünf in den größeren Städten. "Gut geeignet wären pensionierte Erzieher oder Lehrer, aber im Prinzip ist jeder geeignet, der im Umgang mit Kindern versiert ist", sagte Dr. Mucha, als sie das Projekt gestern in Schwarzenbek vorstellte.

Nachgedacht hatte die Krebsärztin schon länger über das Projekt. Allerdings scheiterte das bislang am Geld. "Wenn die Freiwilligen zu den Familien fahren, mit den Kindern in den Zoo gehen, einen Ausflug machen oder für die Kinder kochen, sollen ihnen keine Kosten entstehen", betonte die Krebsärztin. Darum muss sie sich jetzt erst einmal keine Sorgen mehr machen: Gestern überreichten ihr die Rotary-Clubs Herzogtum Lauenburg-Mölln und Ratzeburg Alte Salzstraße sowie Round-Table 214 Mölln einen symbolischen Scheck über 13 000 Euro. Das Geld ist der Erlös des "Balls der weißen Mäuse" (siehe Kasten). "Früher sprang in solchen Fällen die Großfamilie ein. Heute leben Großeltern oft weit entfernt. Die Krankenkassen bieten zwar Familienhilfen an, aber nicht so spontan und flexibel, wie das bei Krebserkrankungen oft nötig ist", so Rotary-Präsident Helmut Jung.

Unterstützung findet Mucha auch bei dem Schwarzenbeker Dr. Claus von Oertzen, der die Geburtsklinik des Johanniter-Krankenhauses in Geesthacht leitet. "Dieses Projekt kann gezielt unterstützen. Nach einer Krebsbehandlung muss schnell ein Helfer bereit stehen", sagt er. "Es ist eine psychologische Schulung erforderlich, weil die Kinder geschockt sind", so Dr. Mucha. Wer mitmachen will, kann unter (041 51) 89 52 64 anrufen.