Von Stefan Huhndorf und Marcus Jürgensen

Schwarzenbek.
"Es ist ein großes Glück, dass wir die Tagesmütter haben", sagt Kirsten Niemann (SPD), Vorsitzende des Sozial- und Kulturausschusses. Die zentrale Anmeldung für Krippen- und Kitaplätze habe erstmals den wirklichen Bedarf an Kinderbetreuung aufgezeigt: Demnach fehlen noch 59 Krippen-, 74 Elementar- und 29 Hortplätze in der Europastadt. Während die fehlenden Hortplätze über die Schule Nordost mit dem Ganztagsangebot "Schatzinsel" abgedeckt werden sollen, könnte die neue Johanniter-Kita am Mühlenredder die restlichen Plätze übernehmen. Das Problem: Die Kita öffnet erst zur Jahresmitte 2016.

Allerdings hat die Stadt noch einmal die Belegung geändert. Statt der geplanten 40 Elementarplätze für Kinder von drei bis sechs Jahren wird es dort 60 Plätze geben. Hinzu kommen 30 Krippenplätze. Die ursprünglich in der Kita geplanten 30 Hortplätze werden in leer stehenden Klassen der Grund- und Regionalschule eingerichtet - sofern die Umbaukosten nicht zu hoch werden. "Das macht auch Sinn. Hortplätze gehören dorthin, wo die Kinder zur Schule gehen", sagte Maik Picker (SPD) am Donnerstagabend in der Schulverbandsversammlung.

Allerdings befürchtete Klaus Hansen, Amtsvorsteher in Schwarzenbek-Land, dass vorrangig Schwarzenbeker Kinder im Hort an der Cesenaticostraße aufgenommen werden. "Wenn Plätze frei sind, nehmen wir auch Kinder aus den Dörfern. Außerdem bleibt die Ganztagsbetreuung bestehen", erwiderte Dieter Weiß, im Rathaus für die Kitas zuständig. "Wir werden ausreichend Plätze schaffen. Kein Kind darf durch den Rost fallen", betonte Eberhard Schröder (FWS).

"Ohnehin brauchen nicht alle Eltern ihren Krippen- oder Kita-Platz schon jetzt, sondern teilweise erst im nächsten Jahr. Diesen Zeitraum bis zur Kita-Eröffnung gilt es zu überbrücken", sagte Niemann.

Einer guckt bei der neuen Verteilung in die Röhre: der TSV Schwarzenbek. Wie berichtet, hatte der Sportverein auf 20 Elementarplätze und eine entsprechende Förderung gehofft, um eine Sport-Kita auf der Beachfläche an der Buschkoppel zu bauen. Die 20 Plätze sind aber den Johannitern zugeschlagen worden.

"Wir müssen jetzt sehen, ob sich das Projekt über andere Fördertöpfe finanzieren lässt. Es wird aber deutlich schwieriger", sagte der TSV-Vorsitzende Peter Stimper. Der TSV ist mit seinen Planungen relativ weit, hat bereits einen Architekten beauftragt. Jetzt hofft Stimper auf eine Zusage für Elementarplätze in der Sport-Kita in 2016. Denn Schwarzenbek wächst rasant weiter. Es gibt zahlreiche Neubaugebiete, sodass in einigen Jahren der Bedarf an Kinderbetreuung im Stadtgebiet mit Sicherheit erneut ansteigen wird.