Schwarzenbek
(sh).
Die Fassungslosigkeit war Amtsrichterin Insa Oppelland gestern deutlich anzusehen, nachdem sie erst einmal die sechs Angeklagten in einem Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung sortiert hatte. Sechs unterschiedliche Versionen und erhebliche Gedächtnislücken präsentierten die aus Büchen stammenden Männer im Alter von 21 bis 24 Jahren.

Kaum verwunderlich: Die Schlägerei war immerhin schon eineinhalb Jahre her und keiner war damals nüchtern. Was am ersten Weihnachtsfeiertag 2013 gegen 5 Uhr morgens vor der Großraumdiskothek "Fun-Parc" in Trittau wirklich passierte, ließ sich auch nach 90 Minuten Verhandlung nicht wirklich klären. Fest steht: Zwei Brunsbeker, die ein Taxi anhalten wollten, trafen auf die sechs Büchener. Und dann soll es Streit um Afghanistan-Einsätze gegeben haben. Die beiden Stormarner (20 und 23) waren Bundeswehr-Soldaten. "Sie brüsteten sich mit den Auslandseinsätzen und verlangten Respekt", so die weitgehend übereinstimmende Aussage der Büchener. Daran wollen sich die Stormarner nicht erinnern. Einer soll nach einer Rangelei im Graben gelandet, sein Kamerad von den Büchenern verprügelt worden sein. Als die Schwester eines Bücheners das angetrunkene Sextett mit einem Geländewagen abholte, war Schluss. Sie konnte den Vorfall auch nicht aufklären, weil sie die Aussage verweigerte. Das Verfahren wurde eingestellt.