Von Marcus Jürgensen

Schwarzenbek.
Als Max Schuller vor 13 Jahren auf die Welt kam, war er tot. Die Ärzte konnten ihn reanimieren, doch seitdem ist der Junge, der mit Mutter Evelyn und Bruder Milan (9) in Schenefeld lebt, schwerstbehindert - und ein Fall für die "Schwarzenbeker Tiger".

Seit sieben Jahren verbinden die Nachwuchsfußballer der beiden Trainer Matthias "Matze" Krüger und Eugen Pfefer ihr Turnier - den Intersport-Cup - mit einer Spendensammlung. Gemeinsam mit der Radio-Hamburg-Aktion "Hörer helfen Kindern" kamen diesmal durch Spendensammlung, Tombola und weitere Aktionen am Turnierwochenende 3295,39 Euro zusammen. Radio-HH-Moderator John Ment kündigte an: "Wir werden die Summe auf 8784 Euro aufstocken." So viel kostet der behindertengerechte Ausbau eines Renault Traffic. Evelyn Schuller, die in Hamburg gerade eine Ausbildung zur Altenpflegerin macht, gibt dafür ihr bisheriges Auto in Zahlung. Damit sie ihre Ausbildung machen kann, ist sie darauf angewiesen, dass Max, der eine Schule für Behinderte in Hamburg-Othmarschen besucht, anschließend im Hort betreut wird. Das ist im Moment nur über eine Sonderregelung möglich, bis Schuller ihre Ausbildung beendet hat. Die Schenefelderin klagt deswegen gegen das Land Schleswig-Holstein: "Ich wurde vor die Wahl gestellt, Hartz-IV zu beantragen, um mich um meinen Sohn kümmern zu können oder ihn in ein Heim zu geben." Ein Interview mit ihr wird heute um 9.10 Uhr in Ment's Morning-Show gesendet.

Für Max, der sich mit seiner Mutter über ein Ja-Nein-System sowie per Sprachcomputer verständigen kann, waren es zwei tolle Tage, sagt Evelyn Schuller: "Er ist ein lebenslustiges Kind und will ganz viel erleben." Zu Hause schmücken zahlreiche Fotos die Wände von Max' Zimmer: "Da er nicht darüber reden kann, ist dies seine Art, anderen zu zeigen, wo er gewesen ist und was er erlebt hat."

Künftig wird nicht nur ein Gruppenfoto mit den "Tigern" und dem Spendenscheck die Wand zieren, sondern auch ein Siegerfoto: Denn erstmals haben die Nachwuchskicker ihr eigenes Turnier gewonnen. "Wir mussten uns erst einspielen, aber dann haben wir unsere Gegner gut unter Druck gesetzt", sagt Stürmer Jannis Diesner (13). Im Finale bezwangen die Schwarzenbeker dann ihre Kontrahenten aus Niendorf mit 2:0. Auf dem dritten Platz landete das Team aus Himmelpforten.