Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Eigentlich sollte alles ganz schnell gehen und die beiden maroden Gebäude Markt 6 und 8 (Jugendtreff und Kaiserhof) längst abgerissen sein. Doch daraus wurde nichts (wir berichteten). Seit dem Verkauf an den Architekten Rafi M. Bakhsh im Jahr 2013 warten die Schwarzenbeker auf den Neubau. Mittlerweile gehören die Immobilien der Raiffeisenbank Lauenburg, die dort unter anderem ihre Filiale unterbringen will. Die Banker haben zwar mit Bakhsh bereits im Dezember 2014 Entwürfe vorgelegt und einen baldigen Baubeginn verkündet. Der Termin wurde immer weiter vertagt. Jetzt ist von einer Fertigstellung in 2017 die Rede.

"Die Lage ist unübersichtlich. Wir bekommen keinerlei Informationen mehr über das Projekt. Dabei sind wir bewusst mit dem Kaufpreis runtergegangen, weil wir bei der Belegung der Läden mitreden wollten. Schließlich soll das Projekt der Belebung der Innenstadt dienen", moniert FDP-Fraktionschef Helmut Stolze. Wie berichtet, hatte die Stadt die Immobilien für 250 000 Euro verkauft, ursprünglich wollte sie mindestens 350 000 Euro erzielen.

Der Liberale hat deshalb für die Sitzung des Haupt- und Planungsausschusses (Montag, 19 Uhr, Rathaus) einen Antrag gestellt, in dem er fordert, dass Verantwortliche der Raiba vor dem Gremium ihren Zeitplan darlegen sollen. Für Stolze wäre es wichtig, dass neben der Bankfiliale auch sogenannte Frequenzbringer (Kunden-Magneten) dort einziehen - beispielsweise ein Eiscafé und Fachgeschäfte.

Das sieht auch der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS) so. "Wir brauchen mehr Außengastronomie, um die Innenstadt zu beleben. Es fehlen aber auch Fachgeschäfte für Damenunterwäsche, Schreibwaren oder ein Juwelier", sagt WVS-Chef Uwe Krützmann.

Er hat an Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig auch die Idee herangetragen, mit der Raiba über öffentliche Toiletten zu verhandeln. "Sie müssten nur für Veranstaltungen geöffnet werden. Aber für Weinfest, Weihnachtsmarkt und andere Aktionen fehlen einfach Toiletten, die auch am späten Abend geöffnet sind", so Krützmann. Die Verzögerungen am Bau findet er zwar ärgerlich, aber entscheidend sei, dass am Ende etwas Gutes dabei herauskomme. "Die Raiba ist ein renommiertes, finanzkräftiges Unternehmen mit gutem Namen. Das Projekt wird gut. Davon bin ich überzeugt", so Krützmann.

Das sieht auch die Haupt- und Planungsausschuss-Vorsitzende Heike Wladow (CDU) so. "Die Besitzverhältnisse haben gerade erst von Bakhsh auf die Raiba gewechselt. Es sind viele Vorschriften einzuhalten. Das geht nicht so schnell, wie es wünschenswert wäre. Aber wir werden die Raiba zum Gespräch einladen, um einen aktuellen Stand zu bekommen", sagt sie.