Schwarzenbek
(sh).
Die Centa-Wulf-Förderschule mit rund 25 Schülern ist Geschichte: Seit knapp einem Jahr werden diese Kinder und viele mehr in den Regelschulen in Inklusions-Klassen betreut - in Schwarzenbek mit einem Schwerpunkt auf der Grund- und Gemeinschaftsschule. Aktuell sind 87 der insgesamt 930 Schüler sogenannte I-Kinder. 20 Sonderpädagogen hat Viola Hüfner, Leiterin des Centa-Wulf-Förderzentrums, zur Verfügung. Zehn davon sind regelmäßig im Einsatz in der im Jahr 2009 aus Realschule und Compeschule zusammengelegten Gemeinschaftsschule.

Die Zusammenarbeit gibt es bereits seit sechs Jahren. "Die ersten Absolventen aus den ehemaligen Integrations-Klassen verlassen uns im Sommer. Einige schaffen sogar die Mittlere Reife", sagt Andreas Hartung, Leiter der Gemeinschaftsschule mit sichtlichem Stolz.

Knapp die Hälfte aller Klassen an der Berliner Straße sind Inklusions-Klassen - Tendenz deutlich steigend. "Wegen der guten Erfahrungen weisen wir Eltern von Inklusionskindern auf diese Schule hin", so Viola Hüfner. Die Folge: Schon im vergangenen Schuljahr waren alle fünften Klassen Inklusionsklassen. Das wird auch in diesem Sommer so sein. Wie im Vorjahr gibt es knapp 65 Anmeldungen, davon sind rund 20 Inklusionskinder. Da aber nur drei bis fünf Inklusionskinder in einer Klasse unterrichtet werden dürfen, sind die Klassen vergleichsweise klein. Üblicherweise werden in einer Regelschule 25 Kinder in einer Klasse unterrichtet, in einer Inklusionsklasse sind es maximal 21. Wegen des Schlüssels von maximal fünf Inklusionskindern mussten im Vorjahr, wie jetzt wohl auch, vier fünfte Klassen mit lediglich 16 bis 17 Schülern gebildet werden.

"Das ist ein Vorteil auch für die stärkeren Schüler", sagt Hartung. Hinzu kommt, dass in diesen Klassen neben dem Lehrer auch ein Sonderpädagoge ist.

Er kümmert sich um die Probleme aller Kinder. "Das kann beispielsweise auch ein Kind sein, das Probleme hat, weil es Streit im Elternhaus gibt", erläutert Viola Hüfner. "Wir legen großen Wert auf Gruppenarbeit. Diesem Konzept kommt es entgegen, wenn ein zweiter Pädagoge da ist, der sich gezielt um einzelne Gruppen kümmern kann", fügt Hartung hinzu.

Da sich die Zusammenarbeit von Lehrern und Sonderpädagogen an der Gemeinschaftsschule in den vergangenen Jahren gut eingespielt und sich daraus ein effektives pädagogisches Konzept entwickelt hat, haben Viola Hüfner und Andreas Hartung gestern noch einmal ganz offiziell einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. "Wir werden allein dieses Jahr sieben neue Lehrer bekommen. Sie erhalten das Papier und können dort nachlesen, wie wir hier arbeiten und was von ihnen erwartet wird", sagt Hartung.