Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Die weiße Tüte weht über einen Schwarzenbeker Supermarktplatz, verschwindet in einem Abflussgraben und taucht am Ende in der Ostsee vor Travemünde wieder auf. Das alles ist untermalt mit dramatischen Klängen des Liedes "Yiruma River flows": Die beiden Gemeinschaftsschüler Fabian Bettien und Jakob Schwiesow (beide 16) aus der Klasse 10 d haben im Rahmen eines mehrmonatigen Projekts zum Umweltschutz einen eindrucksvollen Film über die Gefahren von Plastikmüll gedreht.

"Wir sind über einen Bericht in der Lauenburgischen Landeszeitung auf den Film aufmerksam geworden und möchten ihn gerne für unseren Internet-Auftritt verwenden", sagt Olaf Stötefalke, Prokurist bei der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) mit Sitz in Elmenhorst/Lanken. Das Unternehmen setzt sehr viel, um Müll wiederzuverwerten. "Mehr als die Hälfte der Müllmenge wird recycelt", so Stötefalke. Rund 230 000 Tonnen Müll fallen jährlich in Stormarn und im Herzogtum Lauenburg an, 121 000 Tonnen davon werden wiederverwertet - sei es als Schrott, Elektromüll, Altpapier, Glas oder Bioabfall - Tendenz steigend. "Aber der ökologischste Weg ist es natürlich, wenn Abfall vermieden wird. Da können wir nur wenig tun. Aber der Film kann einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein zu ändern", erläutert der Prokurist.

Das ist auch den Schülern der 10 d von Lehrerin Anne Janssen klar geworden, die sich im vergangenen Halbjahr sowohl im Englisch- als auch im Chemieunterricht vorwiegend mit Plastikmüll befasst haben, weil dieser am problematischsten ist. "Es dauert sehr lange, bis Plastik verrottet und ganz weg ist es nie", sagt die Pädagogin. Deshalb will auch die Europäische Union jetzt die Zahl der Plastiktüten drastisch reduzieren. Das ehrgeizige Ziel: EU-weit sollen es pro Einwohner bis zum Jahr 2019 noch 90 Plastiktüten pro Kopf und Jahr sein, bis 2025 soll der Verbrauch auf 40 Stück sinken. "Aktuell liegt Deutschland bei 196 Tüten, in südlichen Ländern sind es weitaus mehr", so Stötefalke.

"Seitdem wir den Film an sechs Wochenenden gedreht haben, gehen wir wesentlich bewusster mit Tüten um. Das war eine Erfahrung fürs Leben", berichtet Fabian Bettien.

Denn irgendwann landet ein Teil des Plastikmülls im Meer und sorgt dort für den qualvollen Tod von zahlreichen Fischen und Vögeln, die Müll über die Nahrungskette aufnehmen. Auch das ist im Film zu sehen und wie einfach es ist, mit einem Jutesack, Plastiktüten einzusparen. Der Film ist demnächst unter