Schwarzenbek
(tja).
Sie gehen in brennende Gebäude, in denen sie sich nicht auskennen und kämpfen sich durch dichten Qualm. Das ist für Feuerwehrleute eine der gefährlichsten Aufgaben, die sie im Einsatz meistern müssen. "Neben unseren normalen Übungsdiensten für die gesamte Mannschaft organisieren wir deshalb auch spezielle Fortbildungen. Wir üben mit Feuerwehrmännern, die für den Atemschutzeinsatz ausgebildet sind", sagt Feuerwehrchef Thorsten Bettin.

Zugführer Timo Lehmann rückte jetzt mit 25 Atemschutzgeräteträgern im Logistikzentrum von Möbel Schulenburg an der Industriestraße an. "Das riesige Lager bietet für uns Möglichkeiten, die man so sonst kaum findet", sagte Lehmann und dankte dem Unternehmen.

Lehmann wies die Gruppenführer kurz in ihre Aufgaben ein, dann ging es Schlag auf Schlag: Normalerweise nutzt die Feuerwehr Theaternebel zum Üben. In dem weitläufigen Lager ist das aber unmöglich. Um den Effekt des Rauchs simulieren zu können, wurde den Rettern eine blaue Folie auf die Atemmasken geklebt, die ihnen die Sicht zum Großteil nahm. Lehmann: "Im Rauch kann man so gut wie nichts sehen." Dabei hilft eine Wärmebildkamera, die im Ernstfall vermisste Menschen oder Brandherde sichtbar macht.

Das Lager mit seinen Hochregalen und Rollwagen systematisch abzusuchen, erforderte großen Aufwand. Mehrere Trupps gingen vor, ihre Suchbereiche markierten sie sich durch Leinen an den Hauptgängen. Im Ernstfall sollen eine Löschanlage und ein Rauchabzugssystem in dem Logistikzentrum die Bedingungen für die Retter verbessern. "Wir konnten hier nicht nur ein ungewohntes Gebäude kennenlernen, sondern auch die ganze Ausrüstung vom Rauchvorhang, mit dem wir die Rauchausbreitung durch die Tür ins Treppenhaus verhindern, unser handliches Schlauchpaket für den Angriffstrupp und die Handhabung weiterer Geräte trainieren", freute sich Lehmann.

Thorsten Schulz, Vertriebsleiter von Möbel Schulenburg, beobachtete die Übung nach Feierabend genau. In dem Logistikzentrum arbeiten 20 Mitarbeiter, 30 weitere liefern die Möbel aus. "Wir haben unser Gebäude gern zur Verfügung gestellt. Wir würden ja im Ernstfall davon profitieren, wenn sich die Feuerwehr hier auskennt", sagte Schulz.