Von Marcus Jürgensen

Schwarzenbek.
Ohne Ansiedlungsvertrag wie die Nachbarstadt Lauenburg (wir berichteten), aber mit der Verlängerung der Partnerschaft mit Haimen ist eine städtische Delegation aus China zurückgekehrt. Die 2009 zunächst für eine Dauer von fünf Jahren geschlossene "Vereinbarung über den Aufbau einer privilegierten Partnerschaft" wurde von den beiden Bürgermeistern Ute Borchers-Seelig und Caoming Yang auf unbefristete Zeit verlängert. Sie endet erst, wenn eine Stadt die Partnerschaft aufkündigt.

Doch das war nicht der einzige Zweck der knapp sechstägigen Reise. Am ersten Tag stand ein von der chinesischen Puren-Group und der schleswig-holsteinischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WTSH) organisiertes Investorentreffen ("Germany Investment and Trade Forum") in Shanghai auf dem Programm. "Wir haben Gespräche geführt, die dazu gedient haben, diese Kontakte weiter zu vertiefen", sagt Borchers-Seelig, die gemeinsam mit Wirtschaftsförderer und Bauamtsleiter Ralf Hinzmann, dem stellvertretenden Bürgervorsteher Roman Larisch und ETC-Mitarbeiter Hao Huang als Dolmetscher nach China geflogen war.

Wie Erfolg versprechend diese Gespräche waren, dazu wollte sich die Verwaltungschefin nicht äußern, für die es die erste Reise in die chinesische Partnerstadt war: "Ich war besonders von der Herzlichkeit, Offenheit und Wertschätzung, mit der wir aufgenommen wurden, beeindruckt." Diese guten Beziehungen gelte es auszubauen und zu pflegen, so die Bürgermeisterin: "Wer das nur halbherzig macht, wird auch nichts ernten."

Wenn sich auch das chinesische Wirtschaftswachstum mit 7,5 Prozent insgesamt etwas abgeschwächt hat, liegt es bei den Städten an der Ostküste noch immer bei 15 Prozent. In seinen Gesprächen mit deutschen und chinesischen Unternehmern hat Hinzmann auch keine Anzeichen entdeckt, dass sich an diesem Boom etwas ändern könnte. Mit mittlerweile sechs Unternehmen aus dem Reich der Mitte sieht Hinzmann die Stadt gut aufgestellt und setzt gemeinsam mit Lauenburg weiter auf die Kontakte zu Zhu (ETC) und Yongquiang Chen (Puren-Group): "Andere Städte in Schleswig-Holstein und zuletzt auch Hamburg haben versucht, sie abzuwerben - ohne Erfolg."

Noch im Mai wird die stellvertretende Bürgermeisterin von Haimen die Europastadt während eines Berlinaufenthalts besuchen, und im Juni und Juli erwarten Lauenburg und Schwarzenbek eine Wirtschaftsdelegation aus China.