Gülzow/Wiershop
(cus).
Von der Idee bis zum Bau des Radwegs zwischen Gülzow und Wiershop dauerte es 15 Jahre. Schuld daran war nicht nur die Bürokratie: Grundeigentümer waren nicht bereit, Teile ihrer Felder für die 2,8 Kilometer lange Strecke entlang der Kreisstraße 74 zu verkaufen. Dazu kommt: Schleswig-Holstein hat sich aus dem Neubau von Radwegen weitgehend verabschiedet, will das Wegenetz über die Nutzung von Wirtschaftswegen ausbauen.

Für Gülzow und Wiershop machte das Verkehrsministerium allerdings eine Ausnahme und steuerte 75 Prozent der Baukosten in Höhe von 420 000 Euro bei. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hatte die Born-Gruppe den Weg fertiggestellt - und dabei auch Leerrohre verlegt, die für schnelle Datenleitungen genutzt werden können. Rechtzeitig zur Einweihung wurden auch noch 36 Ahorn-Bäume gepflanzt, die den Allee-Charakter der Kreisstraße hervorheben sollen.

Gefeiert wird die offizielle Eröffnung gleich zweimal: Gestern durchschnitt Kreispräsident Meinhard Füllner (CDU) gemeinsam mit Kreistagsabgeordneten und dem Bürgermeister von Gülzow, Wolfgang Schmahl, ein Band. Für Freitag, 8. Mai, laden die beiden Gemeinden ihre Bürger zur Feierstunde ein, zu der sich auch der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) angesagt hat.

Eine Termindoppelung, die bei Füllner für deutlichen Unmut sorgte: "Normalerweise lädt der Bauherr zur Feierstunde ein - und das sind wir als Kreis." Offenbar hatten Kreisverwaltung und Amt Hohe Elbgeest im Vorfeld aneinander vorbeigeplant.

Gefeiert wird trotzdem: Am Freitag starten Radler zeitgleich um 14.30 Uhr am Gülzower Markttreff, Hauptstraße 21, und am Wiershoper Feuerwehrgerätehaus an der Lindenstraße 8, um sich um 15 Uhr auf halbem Weg zu treffen. Gefeiert wird danach im Wiershoper Gerätehaus.

Langfristig ist geplant, den Radweg über Gülzow bis zur Landesstraße 200 nach Basedow fortzuführen. "Wann dieses realisiert werden kann, ist offen", bedauert Füllner.