Schwarzenbek (sh). Die SPD kommt einfach nicht zur Ruhe: Nach dem Rücktritt von Heiner Wilhelmi aus der Fraktion und seinem Parteiaustritt rückt nun Simone Kroll nach - allerdings erst nach längerem Zögern.

Schwarzenbek (sh). Die SPD kommt einfach nicht zur Ruhe: Nach dem Rücktritt von Heiner Wilhelmi aus der Fraktion und seinem Parteiaustritt rückt nun Simone Kroll nach - allerdings erst nach längerem Zögern.
Denn die 46-Jährige war zu Beginn der laufenden Legislaturperiode bereits politisch aktiv, wirkte als bürgerliches Mitglied im Finanzausschuss mit. Zufrieden mit dem Klima innerhalb von Fraktion und Ortsverein war sie nicht. Das Fass zum Überlaufen brachte dann der Wechsel von Heinz-Werner Rose in die SPD-Fraktion: Die langjährige Sozialdemokratin musste im Juni 2014 für den ehemaligen Vorsitzenden der Freien Wählergemeinschaft (FWS) ihre Posten räumen. "Da bin ich aus der Fraktion ausgetreten", sagt die Schwarzenbekerin.

Ihr SPD-Parteibuch gab sie jedoch nicht zurück, ist auch weiterhin Beisitzerin im SPD-Kreisvorstand und Schriftführerin des DGB-Kreisverbandes. Nach Wilhelmis Rückzug stand sie vor der schwierigen Entscheidung, ob sie wieder in der Lokalpolitik mitmischen möchte. Denn sie steht als nächste Nachrückerin auf der Liste der Sozialdemokraten. Sie sei angesprochen worden und es sei ihr gesagt worden, dass sich im vergangenen Jahr einiges in der SPD geändert habe. "Dinge, die mich gestört haben, sollen jetzt besser laufen. Deshalb habe ich mich bereit erklärt, das Mandat anzunehmen", sagt die Sozialdemokratin, die während der nächsten Stadtverordnetenversammlung vereidigt wird.

Obwohl sie bereits seit vier Jahren in Schwarzenbek lebt, bezeichnet Simone Kroll sich selbst immer noch als Neubürgerin. Der Gewerkschafterin ist es ein Anliegen, die Wirtschaft zu stärken, das Bahnhofsumfeld attraktiver zu gestalten und das Rad- und Wanderwegenetz zu verbessern, um mehr Touristen anzulocken. "Ich möchte mein Mandat nutzen, um etwas positiv zu verändern. Ich hoffe, als Stadtvertreterin habe ich dazu eine Chance", sagt Simone Kroll. Genau das war allerdings der Anlass für Heiner Wilhelmi, der Politik den Rücken zu kehren. "Es bewegt sich einfach nichts", hatte er moniert.