Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Ob es im Innenstadtbereich zu wenig Parkplätze gibt, ist unter den politischen Entscheidungsträgern strittig. Aber dass die Stellflächen am Bahnhof nicht ausreichen, ist über alle Parteigrenzen hinweg Konsens. Für täglich rund 3000 Pendler stehen lediglich 250 Stellplätze zur Verfügung. Die Folge: Fahrgäste stellen ihre Wagen an der Buschkoppel, bei Lidl an der Kerntangente und mitunter wohl auch bei LMT Fette an der Grabauer Straße ab.

Das soll sich ändern. In einem ersten Schritt haben die Politiker im Bauausschuss den Weg für 25 bis 30 zusätzliche Parkplätze auf dem Gelände des Taubenzüchtervereins an der Kerntangente freigemacht. Allerdings muss Reinhard Cordes von der städtischen Tiefbauabteilung noch einmal zum "Rotstift" greifen. Denn nach seinen Berechnungen würde die Befestigung des Untergrundes, das Versetzen eines Tores und vor allem ein Bordstein, der ein Abrutschen der Autos in einen Graben verhindert, mit 37 000 Euro zu Buche schlagen. "Das ist zu viel", sagte Gerhard Moldenhauer (CDU). Diese Ansicht teilen die anderen Ausschussmitglieder. Fazit: Der Parkplatz soll schnell geschaffen werden, aber weniger kosten - zumal noch eine jährliche Pacht von rund 1000 Euro an den Taubenzüchterverein hinzukommt.

Den großen Durchbruch soll aber möglicherweise ein Parkhaus oder eine Parkpalette am Bahnhof bringen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann hat bei Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) nachgefragt, welche Fördermöglichkeiten es gibt. Der Sozialdemokrat hat in einem Brief aufgezeigt, dass es bis zu 75 Prozent öffentliche Förderung aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG-SH) für investive Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV gibt. Diesen Brief hat Moldenhauer jetzt an den Ausschuss verteilt, gab das Papier aber nicht für die Öffentlichkeit im Zuhörerraum frei.

Der Minister empfiehlt Schwarzenbek, Büchen und Aumühle, sich an einer interkommunalen Arbeitsgruppe zu beteiligen. Es stehen Fördermittel in Höhe von maximal 5692 Euro für den Bau eines Parkplatzes und 6900 Euro für Stellplätze in Parkhäusern oder auf Parkpaletten bereit. Allerdings sind die Mittel wegen zahlreicher bereits laufender Großprojekte fast ausgeschöpft. Schwarzenbek will sich trotzdem an der Arbeitsgruppe beteiligen.