Wotersen (gb). Es ist schon etwas Besonderes, als Mitglied des Landesjugendorchesters (LJO) zu musizieren. Doch was das Auswahlorchester der besten Nachwuchsmusiker aus ganz Schleswig-Holstein auf die Beine stellt, ist einmalig.

Wotersen (gb). Es ist schon etwas Besonderes, als Mitglied des Landesjugendorchesters (LJO) zu musizieren. Doch was das Auswahlorchester der besten Nachwuchsmusiker aus ganz Schleswig-Holstein auf die Beine stellt, ist einmalig.
Von "atemberaubend" und "beeindruckend" bis "unglaublich" reichten die Reaktionen der rund 250 restlos begeisterten Zuhörer, die das diesjährige LJO-Konzert in der Reithalle auf Gut Wotersen genossen. Unter der Leitung von Robin Engelen erarbeitete das auffällig jugendliche Orchester innerhalb von nur zwei Wochen intensiver Probearbeit ein Konzertprogramm, das in solcher Aufmachung und Spielqualität mit etablierten Sinfonieorchestern mithalten kann.

Weit über die Standards klassischer Orchesterkonzerte hinaus zielte das LJO und servierte in zwei Konzerten - in Wotersen und Rendsburg - einen hochkarätigen Cocktail rund um das Motto "Wasser" - von sinfonischer Dichtung bis zum Impressionismus. Dass die Wiedergabe programmatischer Musik in sinfonischer Besetzung den höchsten Anspruch an das Ensemble stellt, nahmen die jungen Musiker mit spür- und hörbarer Freude als Herausforderung an.

Das vom schleswig-holsteinischen Landesmusikrat geförderte und von der Stiftung Herzogtum Lauenburg nach Wotersen geladene Orchester, in dem seit der Gründung (1982) mehr als 1000 heranwachsende, talentierte Musiker mitgewirkt haben, eröffnete mit dem Festpoem "Die Begegnung von Wolga und Don" op. 130 von Prokofjew. Der homogene Klang, saubere Intonation, Konzentration und Disziplin beeindruckten.

Feurig und spieltechnisch faszinierend die Hebriden-Ouvertüre op. 26 von Mendelssohn Bartholdy. Einen klanggestalterischen Höhenflug gönnten sich der Dirigent und die rund 60 Jungtalente mit der Interpretation von vier See-Interludien op. 33a von Benjamin Britten, in denen der britische Komponist die Stimmungen entlang der Ostküste Englands illustriert und die pittoresken Klangerscheinungen geradezu meisterhaft zu einer Ganzheit zusammen fügt. Ob die "Dämmerung", das "Mondlicht" oder der "Sturm" - die karge Küstenlandschaft wurde in Wotersen spürbar.

Mit drei symphonischen Skizzen "La mer", dem herrlichen "Spiel der Wellen" von Claude Debussy und dem absoluten "Hit" zum Thema Wasser, der "Moldau" von Smetana, konnte das Landesjugendorchester begeistern. Die Spielart, die Vielfalt und Qualität machten am Ende Lust auf mehr.