Von Jan H. Schubert

Schwarzenbek.
Im vierten Versuch war es endlich so weit. Schon vor längerer Zeit hatte sich Thilo S. beim erfolgreichen Kochformat des privaten Fernsehsenders Vox beworben. Die Kölner wollten den Schwarzenbeker auch schon mehrmals vor die Kamera holen - doch immer musste er aus privaten Gründen absagen. Und dies hatte jeweils mit seiner heutigen Gattin Cathy zu tun. Beim ersten Mal war es die Verlobung, beim zweiten Anlauf die Hochzeit, beim dritten Versuch schließlich die Hochzeitsreise. Ab Montag, 20. April, flimmert der 30-Jährige nun aber an fünf aufeinanderfolgenden Abenden über die Mattscheibe und muss seine Kochkünste unter Beweis stellen.

Dabei ist Thilo nach eigener Aussage "kein großer Hobbykoch", der Rezepthefte wälzt. "Ich esse extrem gern, und deshalb muss ich dafür sorgen, dass ich etwas Vernünftiges bekomme", sagt der gebürtige Ratzeburger.

Seine Motive für die Teilnahme an der Show sind überwiegend beruflich begründet: Der 30-Jährige arbeitet als Online-Redakteur für ein Society-Magazin und interessiert sich schon aus reiner Berufsneugier für derartige Dokus: "Wobei ich sagen muss, dass ,Das perfekte Dinner' überhaupt kein Trash ist." Natürlich darf der Schwarzenbeker Kandidat noch nichts über sein Abschneiden erzählen. Die Kochreihe ist bereits abgedreht, wird aber erst jetzt gesendet. Und: Diese Runde lief unter erschwerten Bedingungen.

Der Titel der Sendung lautet diesmal: "Das perfekte Dinner - Wunschmenü". Was bedeutet: Die Menüs hatten die fünf Kandidaten jeweils vorher kreiert. Welches Gericht die fünf Hobbyköche aus Hamburg und der Umgebung am Abend für ihre Gäste zubereiten, wurde erst am Morgen per Losentscheid ermittelt. Als der Schwarzenbeker von dieser Variante hörte, schluckte er erst mal: "Da hatte ich Respekt vor, denn für so eine Nummer bin ich nicht koch-affin genug." Kneifen gilt aber nicht, und so komponierte der Magazin-Mann diese Speisefolge: als Entree Thunfisch-Tatar an Granatapfel-Kräuter-Salat gefolgt von Teriyaki-Rind an Süßkartoffel-Püree auf Gemüse-Beet. Als Nachspeise wird winterliches Pannacotta serviert.

In der Donnerstagausgabe (23. April, ab 19 Uhr) der Sendung lädt Thilo seine Mitbewerber dann nach Schwarzenbek ein. So viel darf verraten werden: Er zog nicht sein eigenes Menü, das "Vermasselte Weihnachtsmenü". Die Geschichte dahinter ist relativ frisch: "Da habe ich mich völlig verkalkuliert bei der Garzeit des Weihnachtsbratens. Wir hatten anderthalb Stunden Leerlauf und mussten die Bescherung zwischen Vorspeise und Hauptgericht einschieben", erinnert er sich an den Heiligabend, den er das erste Mal gemeinsam mit Ehefrau und seinen Eltern verbrachte und an dem er für die Familie kochte. Allerdings: "Geschmeckt hat es."

Für die zusätzliche Schwierigkeit bekam jeder Koch übrigens eine sogenannte Schnippelhilfe an die Seite gestellt. In Thilos Fall ist dies kein Unbekannter in Schwarzenbek: Carsten Peters ist Inhaber des Eiscafés Eskimo an der Lauenburger Straße. "Ein wandelndes Rezeptbuch", urteilt Thilo über seinen Edel-Helfer, mit dem er Riesenspaß vor der Kamera hatte. Zu besichtigen am Donnerstagabend auf Vox.