Schwarzenbek (cus). Sie wohnen beide in Mölln, sind als Ingenieure in der Baubranche tätig und passionierte Jäger: Jetzt führen Andreas-Peter Ehlers und Bernd Karsten auch die Kreisjägerschaft gemeinsam.

Am Freitagabend wählten die Jäger des Kreises die Männer, die sich zunächst unabhängig voneinander um das Führungsamt beworben hatten, zu ihrer neuen Doppelspitze. Als Beisitzerin neu im Vorstand ist auch die Müssenerin Ute Olsson-Wollner.

Ehlers und Karsten lösen Hubertus Meyer-Loos aus Sterley und Horst Meister (Geesthacht) ab, die nach fast 20 Jahren im Vorstand der Kreisjägerschaft nicht mehr zur Wiederwahl antraten. Meister bleibt den Jägern jedoch bis 2017 noch als Kreisjägermeister erhalten. Die Strecke des erlegten Wildes, die auch Aufschluss über den Tierbestand im Kreis bietet, konnte Meister noch nicht präsentieren: Denn viele Jäger haben ihre Abschusszahlen noch nicht gemeldet.

Zu einer Abrechnung mit seinen Jagdgenossen nutzte Meyer-Loos seine Abschiedsrede: "Andere Naturschutzverbände wie Nabu oder WWF spielen in der Champions-League, wir nur in der Kreisklasse." Grund seien interne Querelen, mit denen sich die Jäger das Leben selber schwer machten. Aber auch durch neue Jagdgesetze sieht der scheidende Vorsitzende die Jagd bedroht. Meyer-Loos: "Das Ziel vieler Umweltverbände, die Abschaffung der Atomkraft, ist erreicht. Jetzt stehen Landwirtschaft und Jagd auf ihrer Agenda."

Auf ein neues Verständnis für die Jagd und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit schwörten Ehlers und Karsten die Jäger ein. Im Kreis gibt es 350 Reviere und knapp 1400 Jäger, von denen 1183 in der Kreisjägerschaft organisiert sind. 22 Jung-Jäger befinden sich derzeit in der Ausbildung.