Müllsammelaktion: Freiwillige Helfer säubern Stadtgebiet

Kürzlich hatte CDU-Fraktionschefin Heike Wladow auf den SPD-Antrag für mehr Hinweistafeln am Bahnhof (wir berichteten) noch entgegnet: Viel wichtiger sei es, dort einmal sauber zu machen. Hauke Hilger (13), Leon Visser (18) und Jannis Scher (13) hatten die Stadtverordnetenversammlung zwar nicht besucht, nahmen sich Wladows Wunsch aber dennoch an. "Wir haben am Bahnhof einen großen Reifen, eine Fahrradkette und ein rostiges Schloss, aber auch viele leere Flaschen und Glasscherben eingesammelt" , erklären die drei Nachwuchsfeuerwehrleute.

Sie gehören zu etwa 40 Bürgern, die am Sonnabend an der Aktion "Schwarzenbek picobello" teilnahmen und die Stadt von Müll und Unrat befreiten. Erstmals dabei waren Tillmann Nelke und Paul Hoyer: "Fast ganz allein haben wir das Ding bis zur Feuerwehr geschleppt", berichten die beiden Sechsjährigen stolz. Das "Ding" ist eine dicke, etwa 1,60 lange grüne Metallstange, die die beiden Sechsjährigen am Wegesrand der Lauenburger Straße gefunden haben. "Wir haben sogar einen Fahrradhelm und eine rostige Kinderkarre gefunden, erzählen die Jungs und sind sich einig: "Es ist gar nicht schön, dass Leute einfach ihre Sachen an den Straßenrand werfen."

Neben reichlich Müll und Unrat wurde auch das eine oder andere kuriose Fundstück gemacht. Wie etwa drei Einkaufswagen, die die Freiwilligen an der Marienburger Straße gefunden haben. "Die Einkaufswagen waren voller Müll. In einem lagerte haufenweise abgebranntes Silvesterfeuerwerk, aber auch einen Stuhl und eine Radkappe haben wir gefunden", berichtet Karin Hamann-Gercke (60), die ebenfalls zum ersten Mal bei der Müllsammelaktion dabei war. Am ehemaligen Penny-Parkplatz sah es nicht besser aus, dort wurden benutzte Babywindeln gefunden. Ute Borchers-Seelig kam aus dem Staunen nicht heraus: "Jemand hat einen alten Schreibtisch samt Stuhl und ein ganzes Paket Zeitungen am Wegesrand entsorgt, sagte die Bürgermeisterin kopfschüttelnd. "Es ist aber ein gutes Gefühl bei der Aktion mitgemacht zu haben. Es wäre schön, wenn sich im kommenden Jahr auch die Schulen an der Aktion beteiligen würden", erklärt die Verwaltungschefin.

Drei Kubikmeter Müll, Unrat und Sperrmüll kamen in Schwarzenbek zusammen. Nicht ganz so viel waren es in Müssen und Gülzow, wo ebenfalls im Rahmen der Aktion "Schleswig-Holstein räumt auf" gesammelt wurde. "Es war viel Kleinkram dabei und was auffällt: erstaunlich viele 'Flachmänner', die am Wegesrand lagen", sagt Gülzows stellvertretender Bürgermeister Bernd Hahnemann, der etwa 40 Gülzower, darunter viele Neubürger, zur Aktion begrüßen konnte.