Schwarzenbek/Wahlstedt (cus). Die Mitglieder kamen mit Autos und sogar Anhänger voller Mülltüten zum Landestreffen des DHB Netzwerk Haushalt. Doch in den Tüten war kein Abfall, sondern ein Wertstoff: 330 000 Plastikdeckel von Getränkeflaschen.

Dennis Kissel, Rotary-Club-Mitglied und Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH), hat die Aktion "Deckel gegen Polio" im vergangenen September im Schwarzenbeker Ortsverein vorgestellt, seitdem machte sie die Landesvorsitzende Sylvia Dieckhoff landesweit publik. "Unsere Mitglieder waren gleich Feuer und Flamme", sagt die Schwarzenbekerin, die am Sonnabend in Wahlstedt bei Bad Segeberg die "Ernte" einfuhr: 660 Kilogramm Plastikdeckel haben die DHB-Mitglieder seit vergangenen Oktober gesammelt.

500 Deckel entsprechen einem Kilogramm: Dessen Verkaufserlös reicht aus, um eine Impfung gegen Polio (Kinderlähmung) zu finanzieren. "Je sortenreiner eine Sammlung ist, desto höher ist der Marktwert", bestätigt AWSH-Prokurist Olaf Stötefalke. Auch die AWSH nimmt auf ihren Recyclinghöfen Deckel entgegen. Wichtig: Sie müssen aus den Kunststoffen Polyethylen (HDPE) oder Polypropylen (PP) bestehen. Die Deckel werden wieder in der Kunststoffproduktion eingesetzt: Aus ihnen werden Rohre, Gartenmöbel oder neue Deckel.

www.deckel-gegen-polio.de