Internet: Cyber-Kriminalität nimmt zu

Betrüger sind erfinderisch, und sie nutzen immer öfter das Internet. Häufig agieren sie vom Ausland aus und sind für die Polizei praktisch nicht zu fassen. Die neueste Masche: Betrüger versenden E-Mails mit Lieferbestätigungen, die anscheinend von großen Logistikunternehmen wie United Parcel Service (UPS) oder DPD kommen. In Wirklichkeit stammen die Versandnachrichten aber aus Osteuropa. Darin wird eine Lieferung mit einer Buchstaben-Zahlen-Kombination angekündigt, wie es auch in der echten Bestätigung von Versandhändlern üblich ist. Allerdings ist dann ein Link hinterlegt, über den man im Internet die Lieferung nachverfolgen kann. "Wer diesen Link öffnet, fängt sich einen Trojaner ein. Wenn man dann das Online-Banking nutzt, wird automatisch Geld auf Konten der Betrüger überwiesen. Oft sitzen sie in Osteuropa", warnt Ernst Jenner, Chef der Polizeizentralstation Schwarzenbek.

Diese Form der Betrügereien nimmt zu. Jede Woche gehen neue Anzeigen bei der Polizei von Opfern ein, deren Daten mit diesen Trojanern ausgespäht wurden. Mitunter können die Überweisungen allerdings gestoppt werden. Einige Banken, wie beispielsweise die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, werden automatisch alarmiert, wenn Geld nach Osteuropa überwiesen wird. Sie prüfen dann die Rechtmäßigkeit der Zahlung und informieren den Kontoinhaber. "Auf diese Weise konnten einige Betrügereien verhindert werden. Aber das ist die Ausnahme", so Jenner. Wer eine dubiose Lieferbenachrichtigung erhält, sollte diese sofort löschen und keinesfalls einen hinterlegten Link öffnen.

Aber auch sonst hält die zunehmende Internetkriminalität die Polizei in Atem. Häufig bestellen Kunden Ware, die zwar per Vorkasse bezahlt, dann aber nicht geliefert wird. Aber mitunter werden auch Anzahlungen für vermeintliche Schnäppchen verlangt, die es gar nicht gibt. Das Geld landet dann unwiederbringlich irgendwo im Ausland.