Afrikareise: Von Schwarzenbek den Kontinent erkunden

Mindestens für ein Jahr wollen sie raus, weg vom Job, aus Deutschland und ab in die Welt. Die Journalistin und Fotografin Lena Wendt aus Hamburg und der Ingenieur Ulrich Stirnat aus Schwarzenbek sind seit Oktober 2014 in Afrika. Sie sind mit "Terés" unterwegs - einem mit Küchenboard, Kleiderschrank, Sitzecke und Bett ausgebauten blauen Land Rover Defender TD5, Baujahr 1999.

Zurzeit sind sie in Gambia. Dort füllen sie die Vorräte auf und lassen den Wagen checken. Ersatzteile haben die beiden vorsorglich mitgenommen, vom Kraftstoffdruckregler bis zum Ölfilter. Im gambischen Sukuta bekommt auch die Hundedame Ayo, die die beiden aus Senegal mitgenommen haben, eine ärztliche Versorgung. Ayo verträgt das Autofahren nicht und muss sich dauernd übergeben.

Aus dem Senegal schickten sie per E-Mail einige Eindrücke. "Wir lernen jeden Tag so viele Menschen kennen, erfahren so viel Gutes, werden ständig eingeladen und umsorgt, das muss erst einmal verdaut und einsortiert werden", sagt Ulrich Stirnat. So waren sie in Guinea-Bissau (Westafrika) bei einem Karneval, wo die Menschen mit bunten Kostümen und Masken, Umzügen und Musik feierten. Das öffentliche Leben stand fünf Tage lang still.

Danach sind die beiden nach Jemberan in den Nationalpark gefahren. Um fünf Uhr früh ging es mit zwei Guides in den Dschungel. Abends setzten sie sich dort auf die Wurzeln eines riesigen Baumes und warteten auf die Dämmerung. "Es ist ein wahnsinniges Gänsehautgefühl, wenn man nicht einmal die Hand vor Augen sehen kann, lediglich die Sterne, die im Himmel durch die Palmen und Lianen durchblitzen", erzählt Ulrich Stirnat. Dann erwacht das Leben im Dschungel mit schreienden Affen und Vögelgezwitscher.

Die beiden schauen sich genau um in der Natur und in den Städten und Dörfern. Über ihre Erlebnisse berichten sie auf der Internetseite www.a-journey.de

Lena Wendt, die Journalistin, schreibt bewegende Berichte über die Begegnungen mit den Menschen. Im Senegal lernten sie beispielsweise Sally kennen, in deren Garten sie campen durften. Die Frau und ihr Bruder führen ein Restaurant mit lediglich zwei Plätzen. Die Anlage ist klein, aber gemütlich und fast völlig zugewachsen mit bunten Blumen. Die beiden Afrika-Reisenden genießen das Meer, die untergehende Sonne, sie surfen und lernen Französisch. "Wir verbrachten viel Zeit damit, mit den Senegalesen über das Leben zu reden. Das machen sie besonders gern", sagte Ulrich Stirnat.

Als Nächstes werden sie nach Mali reisen, von dort nach Burkina Faso, danach zur Elfenbeinküste, Angola und weiter über Sambia, Malawi, Mosambik und Swaziland nach Südafrika. Guinea, Liberia und Sierra Leone sind wegen der Ebola-Epidemie noch immer No-go-Areas. Irgendwo unterwegs feiern sie ihren 30. Geburtstag.