Schwarzenbek (cus). 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und 25 Jahre nach der Wiedervereinigung nimmt ihre Mitgliederzahl nicht ab, sondern steigt noch an.

74 Mitglieder zählt die Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen in Schwarzenbek, die damit die drittgrößte Ortsgruppe in Schleswig-Holstein stellt.

Seit der letzten Hauptversammlung im März 2014 traten acht neue Mitglieder ein. "Vielfach sind es die Kinder oder Enkel, die diese Tradition ihrer verstorbenen Eltern und Großeltern fortführen wollen", sagt der Vorsitzende Peter Gerigk. Doch nicht nur die Zahl der Mitglieder ist gestiegen, sondern auch die der Teilnehmer an den Veranstaltungen der Ost- und Westpreußen: "50 Prozent und mehr nehmen an den Veranstaltungen teil, beim traditionellen Wurstessen übersteigt die Teilnehmerzahl sogar die der Mitglieder", freut sich Gerigk.

Während der Hauptversammlung zeichnete Gerigk drei Mitglieder mit Urkunden und Ehrennadeln aus: Frieda Pehmöller (88), geboren in Scharpau bei Danzig (Gdansk), und Professor Siegfried Werner (85), geboren in Königsberg (Kaliningrad), erhielten das Verdienstabzeichen. Das Ehrenabzeichen, eine der höchsten Auszeichnungen der Landsmannschaft, erhielt Herbert Thater. Er trat der Ortsgruppe bereits im Jahr 1957 bei, acht Jahre nach deren Gründung. "Mein Vater Paul gehörte damals zu den Gründungsmitgliedern", erinnert sich der 89-Jährige.

Die Familie Thater besaß in Neudims bei Bischofsburg (Biskupiec) zwei Maschinenziegeleien, ein Sägewerk und einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Viehhaltung und Getreideanbau. 1945 floh die Familie in den Westen und übernahm die Schwarzenbeker Ziegelei. Seit 2004 engagiert sich die Familie beim Wiederaufbau ihres Geburtshauses und der Kapelle, die Vater Paul im Jahr 1928 in Neudims errichtet hatte.

Am 16. April treffen sich die Ost- und Westpreußen um 14.30 Uhr in Schröders Hotel, Compestraße 6, zum Filmnachmittag, am 6. Mai um 12 Uhr zum gemeinsamen Essen. Am Mittwoch, 20. Mai, lädt die Landsmannschaft zum Tagesausflug an den Nord-Ostsee-Kanal ein. Um 12 Uhr geht es per Bus nach Rendsburg und von dort mit der "Wappen von Boitzenburg" auf dem Kanal nach Kiel. Die Fahrt kostet inklusive Mittagessen 33 Euro, Gäste zahlen 42 Euro. Weitere Infos gibt es unter (0 41 51) 43 52 oder 65 03.