Zielgruppe der Bildungsstätte wird älter

Sterne betrachten und mit der App Skymaps herausfinden, um welche es sich handelt. Zeitung lesen auf dem Smartphone oder die Termine im Kalender von unterwegs aus verwalten: Welche Möglichkeiten die mobilen Alleskönner bieten, wissen jetzt elf Senioren, die an dem ersten Smartphone-Kursus der Evangelischen Familienbildungsstätte (FBS) teilgenommen haben.

Nach einem Laptop-Kursus für die ältere Generation war dieses Angebot der zweite "Versuchsballon" von Dozent Kay Johannsen - und das Konzept hat sich bewährt. Beide Kurse waren mit jeweils mehr als zehn Teilnehmern sehr gut besucht.

Da sich immer mehr Eltern dafür entscheiden, nur ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes zu Hause zu bleiben, bröckeln die Teilnehmerzahlen der Familienbildungsstätten für Kurse mit Kleinkindern. "Wir haben uns deshalb bereits im Jahr 2012 entschlossen, auch eine ältere Zielgruppe anzusprechen. Das passt genau zu unserem Konzept des Familienzentrums in Schwarzenbek-Nordost", sagt Kerstin Dlugi, Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte am Verbrüderungsring. "Von der Wiege bis zur Bahre" ist das Motto des neuen Konzepts.

Nach dem Umbau des Familienzentrums ging es im Januar 2014 erst einmal mit Sportkursen für Senioren los. "Bewegung mit Musik lief sehr gut an. Dann haben wir zusätzlich Gedächtnistraining mit ins Programm genommen", erzählt Dlugi. Bei Gesprächen mit den Kursteilnehmern stellte sie fest, dass es bei Senioren einen großen Bedarf an Informationen über moderne Computer-Kommunikationstechnik gibt. "Wenn ältere Menschen beispielsweise mit ihren Kindern oder Enkeln in Kontakt bleiben wollen, ist das Telefon schon lange keine geeignete Option mehr", so die FBS-Leiterin.

Da Kommunikation und der Dialog der Generationen ein wichtiges Anliegen der Familienbildungsstätten sind, passen niedrigschwellige Kursangebote im technischen Bereich genau in das Programm. "Wir sind dabei, für das kommende Semester ein breiter gefächertes Angebot auch mit zusätzlichen Dozenten zu entwickeln", kündigt Dlugi an.

Solche Kurse könnten auch moderne Kommunikationswege wie WhatsApp oder die Videotelefonie über den Computer mit Skype umfassen. "Wir werden aber keine speziellen Computerprogramme wie beispielsweise Excel oder Word vermitteln. Das ist Sache der Volkshochschulen", sagt die FBS-Leiterin.