1. Mai: Gewerkschaften laden zum zweiten Mal zur kreisweiten Maikundgebung auf den Ritter-Wulf-Platz ein

Beim Familientag am 26. April sind sie dabei und machen Werbung für ihre eigene Kundgebung: Für Freitag, 1. Mai, lädt der Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum zweiten Mal zur zentralen Maikundgebung auf den Ritter-Wulf-Platz ein. Beim "Equal-Pay-Day", den die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises am morgigen Mittwoch am gleicher Stelle begehen (wir berichteten), sind die Gewerkschafter hingegen nicht dabei: "Wir haben davon erst aus der Zeitung erfahren", sagt der Kreisvorsitzende Andreas Flindt.

Dabei ist die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen auch ein Thema der Gewerkschaften: "Die Arbeit der Zukunft gestalten wir" - dieses Motto hat der DGB für die Maikundgebungen ausgeben. Trotz gesetzlichen Mindestlohns und Rente mit 63 ist deshalb am 1. Mai kein gegenseitiges Schulterklopfen angesagt: im Gegenteil. "Uns geht es in diesem Jahr besonders um prekäre Beschäftigungsverhältnisse, denn es gibt noch zu viele Ausnahmen vom Mindestlohn", so Flindt. Weiteres Thema ist die soziale Spaltung der Gesellschaft. Flindt: "Die Zahl der Armen wird immer größer, und auf der anderen Seite haben wir eine Konzentration von hohen Einkommen."

Die Gewerkschaften fordern flexiblere Übergänge in die Rente, ein Mitbestimmungsrecht bei Leiharbeit und Werkverträgen sowie eine Reform der Minijobs und waren vor "Konsolidierungs-Diktaten" in Land und Kreis, die insbesondere die Menschen treffen, die besonders auf die Solidarität der Gesellschaft angewiesen sind.

Passend dazu wird im Schwarzenbeker Rathaus eine Ausstellung zur Altersarmut gezeigt. DGB-Kreisverband, Arbeiterwohlfahrt, Kinderschutzbund, Sozialverband, Kreisseniorenbeirat sowie die Gleichstellungsbeauftragten hatten als "Soziales Bündnis" die Fotoausstellung 2013 konzipiert. Ab dem 25. April wird sie im Foyer des Rathauses am Ritter-Wulf-Platz gezeigt.

Die Maikundgebung wird um 11 Uhr durch Flindt auf dem Ritter-Wulf-Platz eröffnet. Weitere Gastredner sind Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig, Stephan Köppe, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Mewa in Lauenburg, und Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Bezirks Nord. Für Musik sorgt wie bei der Premiere im vergangenen Jahr das Blasorchester Lübeck. Neu im Boot ist diesmal der Stadtjugendring (SJR), der die Kinderbetreuung übernimmt. Die Maikundgebung endet um 13 Uhr. Zeitgleich beginnt dann nur wenige Meter entfernt auf dem alten Markt die Maibaumaufstellung des Bürgervereins.