Neubau: Johanniter planen 500 Quadratmeter großen Bau mit Saal und Lichtkuppel

Seit 15 Jahren - damals wurde die Kita Konfetti des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) an der Breslauer Straße eingeweiht - hat es in der Europastadt keinen Neubau einer Kindertagesstätte gegeben. Die letzten beiden Kitas "Traumland" und "Pavillon" der Johanniter-Unfallhilfe wurde jeweils in ehemaligen Schulen eingerichtet.

Doch jetzt kommen gleich zwei Neubauten hinzu: Am 1. April wird die ASB-Kita "Knöpfchen" an der Grabauer Straße eingeweiht, und im kommenden Jahr soll im Wohngebiet "Strangen Kamp" die dann achte Kita der Stadt entstehen (wir berichteten). Im Gespräch mit Peter Küpper, Fachbereichsleiter der Johanniter, wollte unsere Zeitung wissen: Was unterscheidet einen Neubau von einer umgebauten Kita?

"Was wir immer gerne einplanen, ist eine zentrale Halle mit einer Lichtkuppel. Die wird in unseren Einrichtungen sehr gern angenommen", so Küpper. In Alt-Immobilien sei dies hingegen kaum zu realisieren. Ansonsten sind es viele Kleinigkeiten: So teilen sich in der künftigen Kita, die von Architekt Claus Bremer aus Seeretz für die Johanniter geplant wurde, jeweils zwei Gruppenräume einen WC- und Waschraum. Die Kinder können durch Zwischentüren direkt vom Gruppenraum hinüber wechseln. Durch ein Sichtfenster, das so hoch ist, dass es nur für die Erzieherinnen einsehbar ist, können diese dennoch beide Räume im Blick haben.

"Wir haben nur einen Waschraum am Ende des Flures. Bei uns gehen die Kinder gruppenweise dorthin", berichtet Madeleine Blank, Leiterin der Kita "Pavillon" an der Berliner Straße, über Handicaps, die ein Altbau mit sich bringt. Weiterer Unterschied: In der neuen Kita wird es keine Personalgarderobe geben, sondern Fächer für die Erzieher in den jeweiligen Gruppenräumen. Vorteil: Wenn es nach draußen geht, können sich die Mitarbeiter gemeinsam mit den Kindern ankleiden, ohne diese aus den Augen zu lassen. Kurze Wege, das gilt auch für die Rettungswege: Im Notfall geht es durch die bodentiefen Fenster ins Freie. Der zweite Rettungsweg führt ebenfalls nicht durch den großen Saal und die Flure, sondern durch die Verbindungstüren in die Nebenräume und von dort nach draußen.

Küpper geht derzeit davon aus, dass die Kita 2016 fertig sein wird. Ein Problem ist derzeit noch die Finanzierung: Nachdem in der Stadt in den vergangenen Jahren drei Kitas neu entstanden sind, ist der jetzt achte Kita-Neubau in der Prioritätenliste des Kreises nach hinten gerutscht. Die Zuschüsse in Höhe von rund 600 000 Euro könnten erst im Jahr 2017 fließen. Die Johanniter wollen dennoch bauen: "Wir streben eine Zwischenfinanzierung an und gehen davon aus, dass unser noch zu stellender Antrag auf vorzeitigen Baubeginn genehmigt wird. Die Heimaufsicht hat sich in einem informellen Gespräch hierzu positiv geäußert", sagt Küpper, der jetzt schon Bewerbungen für die neue Kita entgegennimmt: Gesucht werden Erzieher mit Zusatzqualifikation im Bereich Gesundheit.