Equal Pay Day: Gleichstellungsbeauftragte wollen gleiche Bezahlung für vergleichbare Arbeit

Teilzeitarbeit und Altersarmut sind weiblich: Frauen verdienen oft deutlich weniger als Männer - selbst wenn sie vergleichbare Tätigkeiten auch in Vollzeit ausüben. Zu diesem Ergebnis kommt Petra Michalski, seit 2009 Gleichstellungsbeauftragte in Schwarzenbek. "Selbst Tarifverträge ändern daran nichts. Männer kommen viel schneller zum Chef und fordern eine Gehalterhöhung. Klappt das nicht, stehen sie nach zwei Monaten wieder vor ihrem Arbeitgeber. Frauen lassen sich leichter abspeisen", sagt die 48-Jährige.

Es sind nicht nur unterschiedliche Bezahlungen, die Frauen in Schwierigkeiten bringen. Auch die Teilzeitjobs sind eine Falle. "Das Geld reicht nicht zum Ernähren einer Familie, und später gibt es auch nur eine ganz geringe Rente. Aber oft besteht für Frauen auch gar nicht die Möglichkeit, aus einer Teilzeitbeschäftigung in einen Vollzeitjob zu kommen", so Michalski.

Die alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen hat eine halbe Stelle im Schwarzenbeker Rathaus und arbeitet 19,5 Stunden pro Woche. "Auch wenn es genug zu tun gibt, besteht nicht die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu erweitern", berichtet die 48-Jährige. Da das Geld nicht reicht, arbeitet sie weitere acht Stunden pro Woche als Koordinatorin im Netzwerk gegen häusliche Gewalt. Zusätzlich ist sie noch zwei Stunden als Tanzpädagogin tätig. "Große Sprünge" kann sie trotz ihrer drei Jobs nicht machen. "So geht es vielen Frauen. Darauf wollen wir aufmerksam machen", so die Gleichstellungsbeauftragte.

Deshalb haben die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises zum von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) initiierten Equal Pay Day (Tag der gleichen Bezahlung) eine zentrale Aktion in Schwarzenbek anberaumt. Eigentlich ist der Equal Pay Day am 20. März, in Schwarzenbek haben die Gleichstellungsbeauftragten die Aktion aber auf Mittwoch, 18. März, vorverlegt. "Dann ist Wochenmarkt, und wir erreichen mehr Passanten", sagt Petra Michalski. Ab 11 Uhr wollen sie in Gesprächen, bei Aktionen, die zum Nachdenken animieren, und mit besonderen Plakaten darauf hinweisen, dass Frauen für gleiche Jobs bis zu 22 Prozent weniger verdienen als Männer.