Awo Neuer Vorsitzender setzt auf geändertes Programm und moderneren Treff

Eine Ära geht im 150 Mitglieder zählenden Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt in Schwarzenbek zu Ende: Sechs Jahre lang hat der mittlerweile 91-jährige Awo-Vorsitzende Botho Grabbe nach einem Nachfolger gesucht und ihn jetzt gefunden: Einstimmig wählten die knapp 80 anwesenden Awo-Mitglieder den Reisebüroinhaber und frisch gebackenen Rentner Rudolf Neumann (65) zu ihrem Vorsitzenden. Grabbe wird ihm vorübergehend noch als Stellvertreter zur Seite stehen und bei der Einarbeitung helfen. Der 91-Jährige hatte den Verein 28 Jahre lang geleitet.

Neumann will die Linie seines Vorgängers grundsätzlich fortsetzen, aber einige Veränderungen vornehmen. Grabbe hatte eine Reihe von regelmäßigen Reisen - unter anderem nach Timmendorf und Scharbeutz - angeboten. Er rief den gemeinsamen Mittagstisch, die Bingo-Nachmittage und andere Aktivitäten ins Leben. Das führte zu der konstant hohen Mitgliederzahl von 150 Schwarzenbekern (ein Drittel Männer, zwei Drittel Frauen).

"Die Arbeit von Botho Grabbe ist schwer zu toppen, aber ich möchte einige Dinge reformieren", kündigte Neumann an. So soll es neue Ziele für die Ausflüge geben und auch die Speisenauswahl bei den bislang eher deftigen Mittagstischen mit klassischer deutscher Hausmannskost will er ändern. "Es muss nicht immer Schweinebraten sein. Gerade für die Mitglieder im fortgeschrittenen Alter wäre eine leichtere Küche eine gute Alternative", so der 65-Jährige.

Aber auch den Standort möchte er gern verändern. Die im Jahr 1998 für damals 100 000 D-Mark ausgebaute Begegnungsstätte an der Kolberger Straße ist in die Jahre gekommen und die Küche zu klein geworden. "Es wäre gut, wenn wir beim geplanten Umbau der Realschule zum Bildungszentrum dort einen neuen moderneren Treffpunkt einrichten könnten", so Neumann. An der Berliner Straße hätte die Awo mehr Platz und vor allem eine größere Küche, die als ehemalige Lehrküche bereits vorhanden ist. "Das wäre mein Wunsch für die nächsten Jahre", so Neumann.