Trauma: Noch nicht identifizierte Frau legt sich im Bahnhof vor Güterzug

Schrecklicher Moment für Zugreisende, die gestern Vormittag auf dem Bahnsteig des Schwarzenbeker Bahnhofs standen: Eine noch nicht identifizierte Frau legte sich auf Gleis 2 und wurde gegen 10.45 Uhr von einem in Richtung Berlin fahrenden Güterzug überrollt. Sie war sofort tot. Der Rettungsdienst und ein Kriseninterventionsteam kümmerten sich unter anderem um eine 14-Jährige, die das Unglück aus nächster Nähe mit ansehen musste. Später betreuten die Psychologen auch die eingesetzten Feuerwehrmänner. Für die war es innerhalb von 32 Stunden der zweite Einsatz auf der Strecke.

Nach dem Zwischenfall im Bahnhof musste der Zugverkehr zwischen Büchen und dem Hamburger Hauptbahnhof für mehrere Stunden eingestellt werden. Während der Bergungsarbeiten hielten sich die Ermittler, Bestatter und Feuerwehrmänner auf dem Gleis auf, sodass wegen der Gefahr für diese Menschen keine Züge rollen konnten. "Die Bergung von Leichen nach einem Zusammenstoß mit einem Zug ist immer eine sehr unangenehme Aufgabe, mit der wir nur erfahrene Kameraden betrauen können", erklärte Feuerwehrchef Thorsten Bettin. Zu schrecklich und belastend ist der Anblick der Leichenteile.

Erst am Sonntag gegen 1.50 Uhr wurde ein 19 Jahre alter Schwarzenbeker etwa einen Kilometer weiter westlich auf dem Bahngleis ebenfalls von einem Güterzug erfasst. Die Hintergründe sind noch unklar. Der junge Mann hatte wohl an der Schützenallee gefeiert. Mitschüler gedachten seiner gestern mit einem kleinen Trauermarsch.