Verschwisterung: Auch Aubenas ringt mit Energieriesen

Seit 60 Jahren sind sie verschwistert und aktuell teilen sie auch ein Problem: Die Rede ist von Schwarzenbek und der französischen Partnerstadt Aubenas. Beide Kommunen laufen Sturm gegen den möglichen Abbau von Erdöl und Erdgas mit der umstrittenen Fracking-Methode.

Während Schwarzenbek nur eine Atempause hat, scheint das Thema in Aubenas vom Tisch zu sein. Wie berichtet, hatte die Kieler Landesregierung den Förderzins zum Jahreswechsel von 21 Prozent auf 40 Prozent erhöht. Den Zins müssen Unternehmen an das Land bezahlen. Als Konsequenz setzte das kanadische Unternehmen PRD Energy, das unter anderem im Erlaubnisfeld Schwarzenbek nach Erdöl sucht, das Projekt aus - zunächst für ein Jahr. Trotzdem klagen Schwarzenbek und die Ämter Schwarzenbek-Land sowie Hohe Elbgeest gegen das Zulassungsverfahren, da die Kommunen bei den Genehmigungen über das Bergbauamt nicht beteiligt werden.

In Schwarzenbeks französischer Partnerstadt haben die Menschen einen anderen Weg gewählt. In der im Departement Ardèche gelegenen 11 500-Einwohner-Stadt haben die Bürger Fracking mit Protestaktionen bereits im Jahr 2011 gestoppt. "Als wir von den Plänen erfuhren, haben innerhalb kürzester Zeit 17 800 Menschen aus dem Bezirk in Villeneuve-de-Berg dagegen protestiert. Mit Erfolg. Wir bemühen uns jetzt um eine Energiewende", berichtet Denis Robert aus Aubenas.

Gemeinsamkeiten und auch Besonderheiten der einzelnen Mitglieder in dem Städtebund von Schwarzenbek, Sierre (Schweiz), Cesenatico (Italien), Aubenas (Frankreich), Zelzate (Belgien) und Haimen (China) werden wir in den kommenden Monaten bis zur großen Verschwisterungsfeier (Jumelage) in einer Serie vorstellen. Wir werden aber an dieser Stelle auch Persönlichkeiten präsentieren, die den Städtebund über die Jahrzehnte begleitet haben.